25.07.2023 15:54:43
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MÄRKTE USA/Wall Street mit Ruhe vor möglichem Sturm
NEW YORK (Dow Jones)--Je näher die fest eingepreiste Zinsanhebung zur Wochenmitte um 25 Basispunkte rückt, desto bewegungsärmer scheint sich die Wall Street zu zeigen. Bereits am Vortag hatte sich an den US-Börsen nicht viel getan, wobei es der Dow-Jones-Index trotz der geringen Dynamik bis auf ein Jahreshoch geschafft hatte. Der Dow-Jones-Index stagniert bei 35.407 Punkten - auch der S&P-500 bewegt sich nicht, der Nasdaq-Composite legt um 0,3 Prozent zu.
Gerade die luftigen Höhen bei den Indexständen lassen Anleger vor der Fed-Entscheidung umso vorsichtiger agieren. Denn als Fundament des Optimismus fungiert die Annahme, dass es der Fed trotz ihres Zinserhöhungszyklus gelingen werde, der US-Konjunktur eine weiche Landung ohne Rezession zu bescheren. Auch geht die Überzeugung mehrheitlich um, der Zinsgipfel in den USA sei mit der nächsten Zinserhöhung erreicht.
Doch müssen diese Annahmen durch die Kommentare von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell am Mittwoch untermauert werden. Sollte Powell weitere Zinserhöhungen andeuten, dürfte die Wall Street auf Talfahrt gehen, sind sich Händler ziemlich sicher. Denn dann müsste ein Teil des Optimismus in Sachen Konjunktur- und Zinsentwicklung ausgepreist werden.
"Die Fed-Vertreter werden Anleger daran erinnern, dass der Zinserhöhungszyklus wahrscheinlich noch nicht zu Ende ist und eine weitere Zinserhöhung in den USA wahrscheinlich bevorstehen wird. Es besteht also eine große Chance, dass die Fed denjenigen die Laune verderben wird, die glauben, dass die Zinserhöhung in dieser Woche die letzte für diesen Straffungszyklus in den USA sein wird", warnt Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote unmissverständlich.
Schwacher Euro treibt Dollar
Der Euro gibt zum US-Dollar weiter nach, nachdem der deutsche Ifo-Index einen neuerlichen Beweis der aktuellen Wirtschaftsflaute geliefert hat. Dank der Schwäche der Gemeinschaftswährung steigt der Dollar-Index um 0,3 Prozent. Der chinesische Renminbi wertet indes auf, nachdem das chinesische Politbüro die Bereitschaft signalisiert hat, die heimische Wirtschaft zu stützen und die Währung stabil zu halten.
Die Rentennotierungen bleiben unter Druck, die Renditen steigen damit im Vorfeld der als sicher geltenden Zinserhöhung. Nur am kurzen Ende des Marktes kommen die Renditen etwas zurück. Anleger setzten offenbar auf einen kurzfristig eher taubenhaften Ausblick der Fed, heißt es. Die kürzeren Laufzeiten reagieren sensibler auf Änderungen der Geldpolitik.
Am Erdölmarkt stagnieren die Preise. Zwar habe China eine Unterstützung der lahmenden Konjunktur signalisiert, zugleich aber auch sehr offen die konjunkturellen Herausforderungen beim Namen genannt, heißt es im Handel. Die Auswirkungen auf die Nachfrage in China sei aktuell nur schwer abzuschätzen. Einige Volkswirte hatten auf mehr staatliche Unterstützung gehofft.
Raytheon unter Druck
Aktien des Luft- und Raumfahrtzulieferer Raytheon Technologies brechen 13,2 Prozent ein. Der Konzern räumte technische Probleme bei Triebwerken der Konzerntochter Pratt & Whitney ein und kündigte einen kostspieligen Rückruf an. Raytheon senkt daher seine Schätzung für den freien Cashflow 2023. Die angehobene Umsatzprognose für 2023 stützt daher nicht. Mit den Triebswerksproblemen verlieren Boeing 1,7 Prozent.
Der Musik-Streamingdienst Spotify hat im zweiten Quartal den höchsten Kundenzuwachs der Unternehmensgeschichte erzielt. Allerdings sorgten höhere Lizenzkosten und Einschnitte im Podcast-Geschäft für eine Ausweitung des Verlusts - der Kurs büßt 10,5 Prozent ein.
General Electric (GE) hat im zweiten Quartal 2023 die Markterwartungen übertroffen und die Jahresprognose angehoben. Der Kurs zieht um 6 Prozent an. Auch bei GE Healthcare Technologies (+1,7%) lief es im zweiten Quartal besser als gedacht, die Jahresprognose wurden ebenfalls angehoben. Allerdings ist die Aktie im Jahresverlauf schon sehr gut gelaufen.
Der im Juni erzielte Vergleich wegen der Verunreinigung von Trinkwasser mit sogenannten ewigen Chemikalien hat 3M im zweiten Quartal einen Milliardenverlust beschert. Operativ sank der Gewinn nur leicht, womit der Mischkonzern die Erwartungen der Analysten übertraf. Die Prognose für das Gesamtjahr hob 3M an - der Kurs zieht um 4,5 Prozent an.
General Motors (-2,6%) ist nach einem besser als erwartet verlaufenen Quartal optimistischer geworden und hat die Jahresprognose zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben. Der Konzern will noch mehr sparen und auch die Investitionen drücken, was nicht so gut ankommt.
Auch beim Telekommunikationskonzern Verizon (+0,9%) lief es im zweiten Quartal trotz eines Gewinnrückgangs rund, die Gesellschaft verdiente mehr als vorausgesagt.
Eine schwächere Nachfrage und niedrigere Preise haben der Dow Inc in der zweiten Periode einen Gewinn- und Umsatzeinbruch beschert. Der Chemiekonzern schnitt aber noch immer besser als befürchtet ab, der Kurs legt um 1,7 Prozent zu.
Mit einem Kurssprung von 7,2 Prozent reagieren die F5-Aktien auf die Geschäftszahlen des Cloudsicherheitsunternehmens. Umsatz und Ergebnis des ersten Geschäftsquartals haben die Erwartungen übertroffen. Besser als erwartet schnitt auch der Chiphersteller NXP Semiconductors (+3,4%) ab.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 35.406,59 -0,0% -4,65 +6,8%
S&P-500 4.556,74 +0,0% 2,10 +18,7%
Nasdaq-Comp. 14.106,32 +0,3% 47,45 +34,8%
Nasdaq-100 15.502,85 +0,4% 54,83 +41,7%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,88 -5,8 4,94 45,8
5 Jahre 4,18 +2,7 4,15 18,0
7 Jahre 4,05 +2,8 4,02 8,1
10 Jahre 3,90 +3,5 3,87 2,3
30 Jahre 3,96 +3,0 3,93 -1,3
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:59 Uhr Mo, 17:29 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1036 -0,3% 1,1076 1,1075 +3,1%
EUR/JPY 156,05 -0,3% 156,65 156,45 +11,2%
EUR/CHF 0,9584 -0,4% 0,9624 0,9598 -3,2%
EUR/GBP 0,8603 -0,3% 0,8627 0,8639 -2,8%
USD/JPY 141,39 -0,0% 141,44 141,27 +7,8%
GBP/USD 1,2829 +0,1% 1,2840 1,2819 +6,1%
USD/CNH (Offshore) 7,1279 -0,8% 7,1417 7,1877 +2,9%
Bitcoin
BTC/USD 29.235,93 +0,2% 29.124,85 29.088,77 +76,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 78,56 78,74 -0,2% -0,18 -0,4%
Brent/ICE 82,63 82,74 -0,1% -0,11 -0,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 31,60 30,56 +3,4% +1,04 -62,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.960,29 1.954,53 +0,3% +5,77 +7,5%
Silber (Spot) 24,64 24,38 +1,1% +0,27 +2,8%
Platin (Spot) 968,13 961,18 +0,7% +6,95 -9,4%
Kupfer-Future 3,91 3,85 +1,8% +0,07 +2,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 25, 2023 09:55 ET (13:55 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
3M Co. | 123,84 | 0,10% | |
Boeing Co. | 161,28 | 0,57% | |
Dow Inc | 38,74 | -1,63% | |
F5 Networks Inc. | 249,80 | 0,12% | |
GE Aerospace (ex General Electric) | 157,00 | -0,32% | |
GE HealthCare Technologies | 76,75 | -1,20% | |
NXP Semiconductors N.V. | 207,00 | -0,48% | |
Raytheon Technologies Corp | 111,52 | 0,58% | |
Verizon Inc. | 40,04 | -0,31% |