26.03.2018 23:07:45
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MÄRKTE USA/Wall-Street-Rally nach versöhnlichem Ton zum Handelkrieg
(Wiederholung)
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Versöhnliche Töne im Handelsstreit haben am Montag die Wall Street nach oben getrieben. Nach der schwächsten Woche am US-Aktienmarkt seit zwei Jahren gingen die Kurse auf Erholungskurs. Zwar standen in fundamentaler Hinsicht die Zeichen auf Entspannung, doch warnten Marktteilnehmer, das Sentiment könne nicht so schnell gedreht haben. Auch technische Gründe wurden daher für die Rally verantwortlich gemacht. Die Furcht vor einem Handelskrieg sei keineswegs gebannt, hieß es im Handel. Der Dow-Jones-Index stieg um 2,8 Prozent auf 24.203 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 2,7 bzw. 3,3 Prozent zu. Umgesetzt wurden 897 (Freitag: 986) Millionen Aktien. Auf 2.317 (600) Kursgewinner kamen an der Nyse 689 (2.380) -verlierer. Unverändert gingen 72 (85) Titel aus dem Handel.
Den Auslöser für die Rally lieferten Berichte, wonach sich die USA und China in Gesprächen befänden, um einen Handelskrieg zu vermeiden. US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte sich "verhalten zuversichtlich" über die Chance einer Vereinbarung geäußert. Zudem hatten die USA und Südkorea ihr Freihandelsabkommen ergänzt und damit einen Kompromiss im aktuellen Streit über Zölle geschlossen. Südkorea lockerte die Einfuhrregeln für Automobile und erhielt im Gegenzug eine permanente Ausnahme bei den Zöllen für 70 Prozent seiner Stahlausfuhren in die USA.
"Die Gespräche über Handelszölle scheinen sich zu verstärken, und bisher gibt es keine nennenswerten wirtschaftlichen Auswirkungen", erklärte Investmentstratege Eric Freedman von U.S. Bank Wealth Management die positive Stimmung. "Der Handelskrieg entpuppt sich zunehmend als ein Scheinkrieg (...)", ergänzte Chefvolkswirt Paul Donovan von der UBS.
Brent weiter über 70 Dollar
Die Ölpreise gaben leicht nach, hielten aber den Löwenanteil der Gewinne aus der Vorwoche. Vor allem geopolitische Risiken hatten den Preis gestützt, so ein möglicher Ausstieg der USA aus dem Iran-Atomabkommen und im Gefolge Sanktionen gegen den Ölexporteur. Aber auch die Daten zu Angebot und Nachfrage sehen seit einiger Zeit wieder günstiger für den Preis aus als zuvor. Spekulative Anleger haben ihre auf steigende Ölnotierungen fußende "Long"-Positionen bei Brent auf Rekordniveau ausgebaut. In der Vorwoche war das Barrel Nordseeöl der Sorte Brent über 70 Dollar gestiegen und verblieb dort mit einem Tagesminus von 0,5 Prozent auf 70,12 Dollar. Für US-Leichtöl der Sorte WTI gab der Preis um 0,5 Prozent auf 65,55 Dollar je Fass ab. Allerdings stiegen in den USA die aktiven Ölförderanlagen wieder, womit die US-Produktion weiter zulegen dürfte. Zudem belegten Daten, dass am US-Öldrehkreuz in Cushing die Lagerbestände gestiegen waren.
Der Goldpreis baute seine Aufschläge weiter aus. Geopolitische Unsicherheiten und die Sorge vor einem Handelskrieg trieben das Edelmetall den vierten Tag in Folge. Die Feinunze legte im späten US-Handel um weitere 0,4 Prozent auf 1.352 Dollar zu und markierte den höchsten Stand seit fünf Wochen - auch gestützt vom schwachen Dollar.
Denn am Devisenmarkt machte der Euro Boden gut und lag zum Dollar nun oberhalb der 1,24er Marke nach einem Tagestief bei rund 1,2352. Zuletzt ging die Gemeinschaftswährung bei 1,2456 Dollar um und damit auf dem höchsten Wechselkurs seit Mitte Februar. Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage von Ratsmitglied Jens Weidmann bald mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik beginnen. Weidmann bezeichnete die Erwartung der Finanzmärkte, dass die EZB ihre Leitzinsen "etwa zur Mitte des Jahres 2019" anheben werde, als "nicht ganz unrealistisch". Der WSJ-Dollarindex büßte 0,4 Prozent ein. Dagegen rückte die US-Devise gegen den Yen vor, nachdem sie in der vergangenen Woche auf ein 16-Monatstief gefallen war. Der Yen war gefragt, weil er als sicherer Hafen gilt. Die Entspannungssignale ließen die Attraktivität der japanischen Währung nun schwinden.
Anleihen standen im Schatten des Aktienmarkts und stießen angesichts der wieder gestiegenen Risikofreude auf wenig Kaufinteresse. Daneben wurde der Rentenmarkt von üppigen Neuemissionen belastet. In der laufenden Woche platziert das US-Schatzamt Schuldpapiere im Umfang von rund 300 Milliarden Dollar. Die Auktionen diverser Kurzläufer stießen zum Wochenauftakt auf ein eher mäßiges Interesse. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um knapp 3 Basispunkte auf 2,84 Prozent.
Facebook erholen sich im Verlauf
Unter den Einzelaktien standen Facebook einmal mehr im Blick. Die US-Behörde FTC will sich genauer anschauen, wie das Soziale Netzwerk mit dem Schutz der Daten seiner Nutzer umgeht. Die Behörde werde alle ihre Möglichkeiten einsetzen, um den Datenschutz der Verbraucher zu gewährleisten, teilte die FTC mit. Die jüngsten Presseberichte, die Zweifel am Datenschutz bei Facebook aufkommen ließen, würden sehr ernst genommen. Facebook-Aktien legten nach zwischenzeitlich heftigen Verlusten 0,4 Prozent zu.
Deutlicher erholten sich andere Technologiewerte, die im Sog des Facebook-Skandals nachgegeben hatten. So stiegen Microsoft um 7,6 Prozent, Netflix um 6,4 Prozent und Amazon um 4,0 Prozent. Dropbox rückten um weitere 6,9 Prozent vor. Der Cloud-Anbieter hatte in der Vorwoche ein fulminantes Börsendebüt aufs Parkett gelegt. Intel verteuerten sich nach einer Hochstufung durch Raymond James um 6,3 Prozent.
Der deutsche Baustoffhersteller Knauf ist am Kauf des US-Wettbewerbers USG interessiert, stieß damit jedoch auf wenig Gegenliebe. Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway bot den Deutschen zwar ihren USG-Anteil an. Das Objekt der Begierde selbst lehnte die Offerte jedoch ab. Der Board habe das Angebot geprüft und für zu niedrig befunden, teilte USG mit. USG schnellten um 19,5 Prozent empor. Finish Line schossen gar um 31,1 Prozent in die Höhe. JD Sports Fashion übernimmt die US-Einzelhandelskette.
Lowe's gewannen 2,1 Prozent. CEO Robert Niblock verlässt den Einzelhändler für Heimwerkerartikel und Haushaltsgeräte. Damit hielt die personelle Erneuerung des Unternehmens an, nachdem der aktivistische Investor D.E. Shaw & Co die schwache Entwicklung gegenüber Wettbewerbern moniert hatte.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.202,60 2,84 669,40 -2,09
S&P-500 2.658,55 2,72 70,29 -0,56
Nasdaq-Comp. 7.220,54 3,26 227,88 4,59
Nasdaq-100 6.753,83 3,78 245,74 5,59
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,27 1,2 2,26 107,2
5 Jahre 2,64 3,7 2,60 71,6
7 Jahre 2,77 3,5 2,74 52,5
10 Jahre 2,84 2,8 2,82 39,9
30 Jahre 3,08 2,1 3,06 1,5
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 18.00 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2452 +0,74% 1,2365 1,2365 +3,6%
EUR/JPY 131,25 +1,42% 129,85 129,73 -3,0%
EUR/CHF 1,1772 +0,62% 1,1716 1,1709 +0,5%
EUR/GBP 0,8751 +0,17% 0,8737 1,1442 -1,6%
USD/JPY 105,41 +0,69% 105,00 104,89 -6,4%
GBP/USD 1,4229 +0,57% 1,4154 1,4149 +5,3%
Bitcoin
BTC/USD 7.975,51 -7,5% 8.530,08 8.667,35 -41,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,49 65,88 -0,6% -0,39 +8,7%
Brent/ICE 70,05 70,45 -0,6% -0,40 +6,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.353,07 1.347,31 +0,4% +5,76 +3,9%
Silber (Spot) 16,71 16,57 +0,8% +0,14 -1,4%
Platin (Spot) 952,25 949,25 +0,3% +3,00 +2,5%
Kupfer-Future 2,97 2,98 -0,4% -0,01 -10,1%
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Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 26, 2018 17:08 ET (21:08 GMT)
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Dropbox | 26,84 | 1,90% | |
Intel Corp. | 23,39 | 0,11% | |
Lowe's Companies Inc. | 252,20 | 0,04% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 537,30 | 0,13% | |
Microsoft Corp. | 397,95 | 0,86% | |
Netflix Inc. | 860,70 | 0,55% |