06.11.2019 14:45:45

MÄRKTE USA/Zweifel an Ende des Handelsstreits dürften Börse bremsen

NEW YORK (Dow Jones)--Zurückhaltung dürfte den Handel an der Wall Street zur Wochenmitte prägen. Der Future auf den S&P-500 deutet eine kaum veränderte Eröffnung an. Hatte Anfang der Woche noch Hoffnung geherrscht, dass bald eine Einigung im Handelsstreit erzielt werde, so streut Peking offenbar mit neuen Forderungen nun Zweifel daran. Laut Medienberichten aus China besteht die Volksrepublik auf einer Aufhebung der Zölle auf chinesische US-Importe, bevor ein Handelsabkommen mit den USA unterzeichnet wird. China dringt offenbar darauf, die Strafzölle proportional und gleichzeitig abzuschaffen.

Börse dürfte zu optimistische Erwartungen korrigieren

Der Markt sei bezüglich eines Teilabkommens zwischen Washington und Peking zu optimistisch gewesen, sagt Stephen Innes, Marktstratege bei Axitrader. Etwas bessere US-Konjunkturdaten hätten diese Erwartungen zusätzlich genährt. Wenn eine Einigung nun weiter auf sich warten lasse, könnte sich die in den vergangenen Tagen zu beobachtende Risikofreude der Anleger ins Gegenteil verkehren, meint der Stratege.

Am Anleihemarkt kommen die Renditen nach ihrem jüngsten Anstieg wieder etwas zurück. Die Zehnjahresrendite sinkt um 3,4 Basispunkte auf 1,83 Prozent. Hoffnungen auf eine Einigung zwischen China und den USA hatten die Notierungen in den zurückliegenden Tagen gedrückt und die Renditen nach oben getrieben. Nun verschafft die wiederaufkeimende Verunsicherung der Anleger bezüglich des Handelskonflikts den Festverzinslichen etwas Zulauf. Die Citigroup rechnet mit weiter steigenden Notierungen. Sie verweist auf die Anleihekäufe bedeutender Notenbanken wie der Federal Reserve oder der EZB.

Gold erholt sich leicht von seinem jüngsten Rücksetzer. Der Preis für eine Feinunze steigt um 0,2 Prozent auf 1.488 Dollar.

Am Devisenmarkt erholt sich der Euro etwas von seinen Tagestiefs, verharrt aber unter der Marke von 1,11 Dollar, unter die er am Dienstag gerutscht war. Der Greenback erhält einen kleinen Dämpfer von der aktuellen Nachrichtenlage um den Handelsstreit.

Ölpreis sinkt wegen Sorgen über Überangebot

Befürchtungen eines Überangebots lasten derweil auf den Ölpreisen. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 56,87 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent fällt um 0,8 Prozent auf 62,46 Dollar. Am Vorabend hatte der Branchenverband einen überraschend starken Anstieg der US-Ölvorräte gemeldet. Nun warten die Akteure auf die offiziellen Daten des US-Energieministeriums.

Die Liste der US-Konjunkturdaten ist am Mittwoch kurz. Vor der Startglocke wurde die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft aus dem dritten Quartal veröffentlicht. Sie ging um 0,3 Prozent zurück, während Volkswirte einen Anstieg um 0,9 Prozent prognostiziert hatten. Die Lohnstückkosten stiegen mit 3,6 Prozent deutlicher als erwartet.

Im späteren Verlauf wird das Energieministerium Auskunft über die Höhe seiner Ölvorräte in der vergangenen Woche geben.

WW und Match Group brechen ein - Übernahmefantasie befeuert HP

Unternehmenszahlen gibt es dafür umso mehr. Schon am Dienstag nach Börsenschluss hat unter anderem Microchip Geschäftszahlen zum zweiten Geschäftsquartal vorgelegt, die knapp unter den Markterwartungen lagen. Die Aktie verliert im vorbörslichen Handel 4,0 Prozent.

Match Group brechen um 12,7 Prozent ein. Der Betreiber von mehreren Dating-Portalen hatte am Vorabend einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal gegeben. Auch WW International, ehemals bekannt als Weightwatchers, hat enttäuschende Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Umsatz des auf Produkte und Programme zur Gewichtsreduktion spezialisierten Unternehmens ging das dritte Quartal in Folge zurück, was die Aktie um 15,4 Prozent abstürzen lässt. Dass das Ergebnis je Aktie den Analystenkonsens übertraf, fällt nicht ins Gewicht.

HP Inc verteuern sich dagegen um 8,2 Prozent. Nach Aussage informierter Personen ist Kopiererhersteller Xerox an HP interessiert. Der Hersteller von Druckern und PCs ist an der Börse etwa 27 Milliarden Dollar wert. Xerox fallen um 3,7 Prozent, HP steigen um 8,4 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,59 -3,6 1,62 38,6

5 Jahre 1,63 -3,1 1,66 -29,1

7 Jahre 1,74 -3,4 1,77 -50,9

10 Jahre 1,83 -3,4 1,86 -61,8

30 Jahre 2,30 -3,8 2,34 -76,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:10 Di, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,1091 +0,14% 1,1076 1,1071 -3,3%

EUR/JPY 120,84 -0,04% 120,71 120,83 -3,9%

EUR/CHF 1,1005 +0,09% 1,0999 1,0990 -2,2%

EUR/GBP 0,8603 +0,05% 0,8605 0,8604 -4,4%

USD/JPY 108,96 -0,19% 108,99 109,13 -0,6%

GBP/USD 1,2892 +0,10% 1,2873 1,2868 +1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,9984 -0,04% 7,0049 7,0026 +1,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.347,26 +0,27% 9.368,76 9.332,01 +151,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,87 57,23 -0,6% -0,36 +17,6%

Brent/ICE 62,46 62,96 -0,8% -0,50 +12,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.487,89 1.484,30 +0,2% +3,59 +16,0%

Silber (Spot) 17,56 17,58 -0,1% -0,02 +13,3%

Platin (Spot) 927,03 929,00 -0,2% -1,97 +16,4%

Kupfer-Future 2,69 2,70 -0,5% -0,01 +1,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/smh

(END) Dow Jones Newswires

November 06, 2019 08:46 ET (13:46 GMT)

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