18.02.2013 08:07:32
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
=== +++++ SPRUCH +++++
"Wenn alle Tage im Jahr gefeiert würden, wäre Spiel so lästig wie Arbeit" (William Shakespeare)
+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In den USA findet wegen des "President's Day" (Washingtons Geburtstag) kein Handel statt.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die G-20 hat sich dazu bekannt, vom Abwerten der Währungen zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen abzusehen. Geldpolitik soll einzig auf Preisstabilität und Wachstum abzielen. Sie scheiterte allerdings damit, sich auf neue Ziele zum Defizitabbau zu verständigen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wehrt sich gegen den Eindruck, Deutschland sei im Zusammenhang mit den Sparzielen unter den G-20 isoliert. Er wertete die G-20-Erklärung als "klares Bekenntnis" zu früheren Vereinbarungen zum Schuldenabbau. Die Aussagen im Vorfeld, Deutschland stünde vollkommen allein da und alle seien gegen Deutschland, seien ganz und gar nicht zutreffend, sagte Schäuble nach dem Treffen der G-20 in Moskau. Der Finanzminister wies außerdem darauf hin, dass sich die G-20 geschlossen gegen einen Abwertungswettlauf der nationalen Währungen ausgesprochen hätten. Alle wüssten, dass die Wechselkurse auf dem Markt festgelegt werden müssten, so Schäuble. Sie seien kein Mittel, um die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern, sagte der CDU-Politiker. Deutschland habe die Wechselkursdebatte nicht begonnen und sehe auch keinen Anlass dafür, fügte er hinzu.
+++++ AUSBLICK Unternehmen +++++
08:00 DE/Bertrandt AG, Ergebnis 1Q
08:00 NL/TNT Express NV, Jahresergebnis
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine relevanten Daten angekündigt.
+++++ AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN +++++
11.00 SK/Auktion zinsvariabler Anleihen mit Laufzeit November 2016 Auktion 4.625-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 201711.30 NL/Auktion 3,5-monatiger Schatzwechsel im Volumen von 1,5 bis 2,5 Mrd EUR Auktion 6,5-monatiger Schatzwechsel im Volumen von 1 bis 2 Mrd EUR
14.50 FR/Auktion 13-wöchiger Schatzwechsel im Volumen von 3,2 bis 3,6 Mrd EUR Auktion 24-wöchiger Schatzwechsel im Volumen von 1,4 bis 1,8 Mrd EUR Auktion 50-wöchiger Schatzwechsel im Volumen von 1,4 bis 1,8 Mrd EUR
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++ INDEX zuletzt +/- % DAX 7.593,51 -0,49% DAX-Future 7.599,50 -0,61% XDAX 7.598,55 -0,61% MDAX 12.964,25 +0,16% TecDAX 899,55 +0,28% Euro-Stoxx-50 2.615,26 -0,76% Stoxx-50 2.622,24 -0,25% Dow-Jones 13.981,76 +0,06% S&P-500-Index 1.519,79 -0,10% Nasdaq-Comp. 3.192,03 -0,21% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 142,61% +2
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Im Handel stellt man sich auf einen wenig veränderten Wochenstart an den Börsen ein. Das G-20-Treffen dürfte keine größeren Akzente setzen. Wie erwartet haben die Teilnehmer ihr Bekenntnis zu marktbasierten Wechselkursen erneuert. Japan dürfte erleichtert sein, dass die seit Monaten anhaltende Yen-Schwäche wegen der sehr viel aggressiveren Geldmarktpolitik der japanischen Notenbank zumindest nicht offiziell kritisiert wurde. Der Yen gibt tendenziell nach der Sitzung weiter nach, der Nikkei ist mit einem Plus von 2 Prozent der Outperformer an den asiatischen Börsen. Nach der einwöchigen Pause in Schanghai stehen die chinesischen Börsen unter leichtem Abgabedruck. Das Neujahrgeschäft hat die Erwartungen nicht erfüllt. "Die Aufmerksamkeit wird sich nun der Politik zuwenden, insbesondere der anstehenden Wahlen in Italien und dem Hilfspaket für Zypern", sagt ein Analyst. Daneben drohen Anfang März automatische Ausgabenkürzungen in den USA.
Selbst ein überraschender Sprung des Empire-State-Index in die Wachstumszone stützte am Freitag nur leicht. Händler sprachen jedoch überwiegend von Gewinnmitnahmen vor dem langen Wochenende in den USA. Dort sind am Montag die Börsen geschlossen. Zudem regierte vor Beginn des G-20-Treffens Zurückhaltung. Neues Öl ins Feuer der "Währungskrieg"-Diskussion goß Brasiliens Finanzminister Mantega. Er sieht wachsende Konflikte zwischen den Exportländern aufziehen. Daneben sorgten die italienischen Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar für Zurückhaltung - ebenso die Anfang März drohenden Ausgabenkürzungen in den USA. Es zeichnete sich keine Einigung ab. Der Euro sprang nach den guten US-Daten über 1,3350 Dollar. "Der Index ist die erste gute Konjunkturnachricht nach den depressiven BIPs aus Europa", sagte ein Händler. Der leichte Rückgang der US-Produktion wurde dagegen als rückwärts orientiert ignoriert. Commerzbank stiegen trotz schwacher Zahlen um 1,2 Prozent. equinet glaubt, dass der Zeitpunkt zum Kauf der Aktie gekommen sei. Für Furore sorgte der Geschäftsausweis von Aegon. Händler verwiesen auf einen höher als erwartet ausgefallenen Nettogewinn. Die Aktien sprangen um 5,1 Prozent. Nach Vorlage äußerst überzeugender Geschäftszahlen stiegen PPR um 7,6 Prozent - Aktien der Tochter Puma "nur" um 0,8 Prozent. Der Lifestyle-Bereich läuft weiter nicht rund. Mit einem Kursplus von 2,1 Prozent setzten sich Eni nach guten Quartalsergebnissen vom Sektor ab. Im Schnitt notierten Energiewerte 0,3 Prozent im Minus.
DAX/MDAX/TECDAX
Lanxess führten den Dax mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent an. Die Citigroup hat den Chemie-Konzern auf eine Liste möglicher Übernahmekandidaten gesetzt. Deutsche Telekom litten unter einem Pressebericht, demzufolge sich der Hauptaktionär von MetroPCS gegen eine Fusion mit T-Mobile US ausgesprochen hat. Telekom-Aktien gaben daraufhin um 3,3 Prozent nach und hielten die Rote Laterne im DAX. Gerresheimer setzten ihre Rally nach den guten Geschäftszahlen vom Vortag fort und legten 3,8 Prozent zu. JPM hat das Kursziel kräftig erhöht. Aareal Bank profitierten von Hoffnungen auf gute Quartalszahlen. Die Aktien stiegen um 3,6 Prozent. Im TecDax litten umgekehrt Carl Zeiss Meditec unter weiteren Verkäufen nach schwachen Vortageszahlen und fielen um weitere 5,8 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 7.599 (XETRA-Schluss: 7.594) Punkte
Recht ruhig verlief der nachbörsliche Handel am Freitag nach Aussage eines Händlers. Der Markt habe sich an der Entwicklung in den USA orientiert. Kursbewegende Nachrichten zu Einzelwerten habe es nicht gegeben. Die Umsätze seien "überschaubar" gewesen.
USA / WALL STREET
Deutliche Abgaben bei Wal-Mart haben zum Wochenausklang die Indizes an der Wall Street belastet. Der Umsatz des US-Einzelhändlers hat sich im Februar bisher extrem schwach entwickelt, hieß es in einem Bloomberg-Bericht unter Verweis auf interne Aussagen des Unternehmens. Die Wal-Mart-Aktie ging auf Tauchstation und war mit einem Abschlag von 2,3 Prozent der schwächste Wert im Dow-Jones-Index. Im Sog von Wal-Mart standen auch andere Einzelhandelswerte unter Abgabedruck. Target verloren 2,2 Prozent und Macys 1,1 Prozent. Zuvor bewegte sich der Markt kaum, denn die Blicke waren auf Moskau gerichtet. Die Angst vor einem Währungskrieg rückte das dort beginnende G-20-Treffen in den Fokus. Vor allem die starke Abwertung des Yen in den vergangenen Monaten dürfte eines der Hauptthemen sein. Die Konjunkturdaten des Tages konnten sich dagegen nicht in den Vordergrund drängen, obwohl sie überwiegend besser als erwartet ausfielen. So lag der Empire State Index über den Prognosen des Marktes. Und auch die erste Umfrage des Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Februar fiel besser als erwartet aus.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 18.35 Uhr EUR/USD 1,3341 -0,0% 1,3343 1,3351 EUR/JPY 125,2607 +0,0% 125,2429 124,8292 EUR/CHF 1,2338 +0,2% 1,2317 1,2333 USD/JPY 93,9150 +0,1% 93,8635 93,5060 GBP/USD 1,5494 +0,0% 1,5487 1,5518Euro, Pfund Sterling und US-Dollar ziehen im asiatisch geprägten Handel zum Yen an. Die G-20 hatte zwar ein Bekenntnis zu marktbasierten Wechselkursen erneuert. Allerdings wurde Japan trotz seiner aggressiven Geldpolitik nicht explizit erwähnt. "Die Quintessenz auf die ein oder andere Weise ist doch, dass praktisch alle wichtigen Volkswirtschaften zur Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit die eigene Währung abwerten. Unter dem Strich dürfte sich daher vielen ausgleichen", sagt Devisenhändler Matt Basi von CMC Markets.
+++++ Rohstoffe +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 95,67 95,86 -0,20 -0,19 Brent/ICE 117,86 117,66 0,17 0,20Am Ölmarkt belastete der weiterhin starke Dollar. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fiel zum Settlement auf 95,86 Dollar je Barrel, ein Minus von 1,5 Prozent. Die überwiegend guten US-Konjunkturdaten wirkten sich dagegen nicht stützend aus. Im Vorfeld des verlängerten Wochenendes sei es aber auch zu verstärkten Positionsanpassungen gekommen. Teilnehmer verwiesen zur Begründung auf die jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus Europa und Japan.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.615,52 1.609,90 +0,3% +5,62 Silber (Spot) 30,08 29,83 +0,9% +0,25 Platin (Spot) 1.693,25 1.677,50 +0,9% +15,75 Kupfer-Future 3,713 3,737 -0,7% -0,02(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 18, 2013 01:36 ET (06:36 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 36 AM EST 02-18-13
-2 of 2- 18 Feb 2013 06:36:00 UTC DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Deutlich nach unten ging es mit dem Goldpreis, der zum Settlement ein Minus von 1,6 Prozent auf 1.609,50 Dollar je Feinunze verzeichnete. Dies war der tiefste Stand seit sechs Monaten. Auf Wochensicht steht ein Minus von über drei Prozent zu Buche. Großinvestor George Soros hat im vierten Quartal 2012 seine Positionen auf einen steigenden Preis für das Gold halbiert. Dies ging aus einer aktuellen Statistik der US-Börsenauficht hervor. "Dieser Schritt hat für Unruhe gesorgt", sagte ein Händler. Auch weitere Großinvestoren hätten ihre Gold-Engagements reduziert, hieß es.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++
FREIHANDEL EU/USA
In der deutschen Industrie ruft das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA mit Blick auf China Bedenken hervor. "Protektionismus gegen China wäre genau die verkehrte Stoßrichtung", sagte der Außenwirtschaftschef des DIHK, Volker Treier, dem "Focus".
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will bei den bevorstehenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU keine heiklen Themen ausklammern, wie der Minister im WSJ Deutschland sagte.
EUROKRISE
Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras sieht sein Land bei dem von den internationalen Gläubigern auferlegten Sparprogramm auf einem guten Weg. Das Programm könne seine Ziele rechtzeitig erreichen, sagte Samaras "Real News".
Unterdessen hält sich im Streit um Milliarden-Hilfen für Zypern die Bundesregierung ein Nein weiter offen. Experten der Troika berechnen unter anderem auf Druck Berlins auch die finanziellen Folgen eines Staatsbankrotts Zyperns, berichtet "Bild".
Der Kapitalbedarf der maroden zyprischen Banken ist geringer als bisher angenommen. Nach einem Gutachten der Investmentgesellschaft Pimco im Auftrag der Troika brauchen die Institute - je nach zu Grunde gelegtem Risikoszenario - zwischen 5,9 und 8,8 Milliarden Euro, wie die "FAZ" berichtet.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen hat sich erneut für Finanzhilfen an Zypern ausgesprochen, fordert aber zugleich "weitreichende Privatisierungen". Nach der Wahl müsse man sehen, ob man so ein Programm "vernünftig verhandeln kann", sagte Assmussen in der "ARD".
STEUERPOLITIK
Deutschland, Frankreich und Großbritannien sagen Steuerschlupflöchern den Kampf an. In einer gemeinsamen Initiative wollen die drei Länder auf eine Erneuerung der seit fast hundert Jahren bestehenden Gesetze drängen, mit deren Hilfe internationale Großkonzerne ihre Gewinne in Niedrigsteuer-Länder verschieben können.
BANKENREGULIERUNG DEUTSCHLAND
Das Bundesfinanzministerium hat der Neuordnung der Bankenaufsicht in Deutschland eine Absage erteilt. Das BMF plane nicht, die Aufgaben in Deutschland neu zu ordnen, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Der Spiegel hatte zuvor berichtet, dass die Bundesbank wie die EZB auf europäischer Ebene künftig alleine zuständig sein wolle für die Kontrolle der Kreditinstitute in Deutschland.
BUNDESBANK/ZENTRALBANKEN
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat seine Befürchtungen über die "schleichende Politisierung der Zentralbanken" geäußert. In Zeiten wirtschaftlicher Schwäche müssten sie ihre Unabhängigkeit behaupten, forderte er auf dem G-20-Treffen.
COMMERZBANK
steht vor einem weiteren schwierigen Jahr. Nach einem verhaltenen Start dämpfte Finanzvorstand Stephan Engels im "WSJ Deutschland" die Erwartungen für 2013.
METRO
kündigt einen Sparkurs an. "Und wir stellen alle Kosten in Frage, in der Verwaltung, den Landesgesellschaften, auf der Fläche und natürlich auch beim Vorstand," sagte der Metro-Vorstandsvorsitzende Olaf Koch der "SZ".
SIEMENS
hat einem Zeitungsbericht zufolge ein verbindliches Angebot für die Finmeccanica-Tochter Ansaldo Energia abgegeben. Siemens biete für das italienische Energieunternehmen 1,3 Milliarden Euro, berichtet "Il Sole 24 Ore".
GENERALI
stellt sich wegen falscher Abrechnungen auf Zahlungen in Höhe von 150 Millionen Euro an Versicherungskunden ein. "Bei Beitragsfreistellungen justieren wir direkt nach, bei bereits gekündigten Verträgen müssen die Betroffenen sich melden", sagte Torsten Utecht, Finanzvorstand von Generali Deutschland, der "Welt".
TELEFONICA
Die Abwertung der Währung Venezuelas hat ein weiteres Unternehmen getroffen. Die spanische Telefonica SA rechnet im Geschäftsjahr 2012 wegen Venezuela mit einer Belastung von 438 Millionen Euro. Vorige Woche hatte aus demselben Grund unter anderem der US-Konsumgüterkonzern P&G seine Prognose gekappt.
=== DJG/flf/ros (END) Dow Jones NewswiresFebruary 18, 2013 01:36 ET (06:36 GMT)
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