Netzagentur bleibt bei deutlicher Senkung der Renditen für Stromnetz - Kreise

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--Der Einspruch von Netzbetreibern und der Energiewirtschaft ist vergebens. Die Bundesnetzagentur besteht auf der geplanten deutlichen Kürzung der Renditen für Neubau und Erhalt der Strom- und Gasnetze in Deutschland. Das bestätigten mehrere Teilnehmer einer Beiratssitzung der Behörde vom vergangenen Montag Dow Jones Newswires.

   "Es bleibt bei der vorgeschlagenen Senkung", hieß es übereinstimmend. Die Regulierer wollen die garantierten Zinssätze für neu zu bauende Leitungen auf 6,91 von bisher 9,05 Prozent herunternehmen. Für bestehende Leitungen soll die Rendite auf 5,12 von 7,14 Prozent fallen. Die offizielle Entscheidung wird die Bundesnetzagentur Mitte Oktober treffen.

   Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wollte die Einschnitte minimieren, hatte damit aber offenbar keinen Erfolg. Der Verband plädierte dafür, beim Bau neuer Leitungen mindestens 1 Prozentpunkt mehr - also 7,91 Prozent - zu gewähren.

   Netzagentur-Chef Jochen Homann hatte die vorgeschlagene Kürzung der Renditen damit begründet, dass das Zinsniveau an den Kapitalmärkten deutlich gesunken ist. Höhere Eigenkapitalrenditen im Netzbereich wären den Stromverbrauchern nicht zu vermitteln.

   Die Grünen kritisieren, dass die Netzbetreiber trotz Senkung auch in Zukunft noch immer zu viel Geld bekämen. "Eine Eigenkapitalverzinsung von fast 7 Prozent für die Netzbetreiber ist angesichts des niedrigen Zinsniveaus noch immer zu hoch", sagte der Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer zu Dow Jones Newswires. Der Betrieb der Netze sei ein Monopol und damit faktisch ohne wirtschaftliches Risiko. "Die Bundesnetzagentur muss ihre Spielräume nutzen, die Strompreise spürbar zu senken, wenn dies gerechtfertigt ist", forderte Krischer.

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   DJG/chg/smh

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   September 29, 2016 11:12 ET (15:12 GMT)

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