20.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / USA / Geheimdienste
Erst ein aberwitziges Neun-Stunden-Verhör im Journalisten-Umfeld, dann die Zerstörung von Computerfestplatten der Zeitung "Guardian": Die britische Regierung hat nicht nur die Pressefreiheit mit Füßen getreten. Sie hat sich zugleich bis auf die Knochen blamiert.
Fast scheint es, als hätten die Verantwortlichen zu viele schlechte Agentenfilme gesehen. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Polizei David Miranda, den Lebenspartner des Enthüllers der Snowden-Affäre Glenn Greenwald, wie einen Schwerverbrecher schikaniert? Und dass Agenten - regelrecht klischeeüberladen - in den Kellerräumen der Zeitung eine vermeintliche Informationsvernichtung überwachen?
Es ist richtig, dass der "Guardian" nun auch diesen schändlichen Knebelversuch öffentlich macht. Denn Journalismus ist kein Terrorismus. Diese glasklare Tatsache findet in Großbritannien inzwischen leider immer seltener Beachtung.
Erreicht hat die Regierung mit ihrem blinden Aktionismus indes gar nichts: Vor allem durch die Festplattenzerstörung hat sie sich lediglich der Lächerlichkeit preisgegeben. Denn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben die Journalisten die betreffenden Informationen ohnehin längst auf andere Datenträger überspielt. Zurück bleibt ein erbärmlicher, zugleich aber brandgefährlicher Angriff auf die Demokratie.
Fabian Löhe
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