09.01.2014 22:15:01
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Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung / Bundeswehr
Was war das denn? Thomas de Maizière hat sich nach knapp drei Jahren im Amt des Verteidigungsministers auf genauso aufsehenerregende wie peinliche Art verabschiedet. Der CDU-Politiker, sonst immer kühl und gefasst, ließ seinem Frust freien Lauf. Menschlich mag das verständlich sein, professionell war es nicht.
De Maizière ist offenbar tief enttäuscht darüber, dass er seinen Job schon wieder verloren hat. Und dass jetzt Ursula von der Leyen das hoch angesehene Amt übernommen hat, mit der Chance, sich als Kanzlerkandidatin zu empfehlen. Das alles ist wenig erfreulich für de Maizière. Doch rechtfertigt es nicht seine undiplomatischen Ausfälle gegenüber Verbündeten. Warum, so fragt man sich, hat er nicht zu Amtszeiten deutlichere Worte gefunden? An Gelegenheiten dürfte es bei bilateralen Treffen und auf NATO-Ebene nicht gemangelt haben. Bezeichnend auch, wie wenige Worte der Minister über seine Rolle in der peinlichen Drohnen-Affäre verloren hat und wie kühl er zugleich über Klagen der Soldaten hinweggegangen ist. Die flapsige Bemerkung, die Bundeswehrreform sei nicht gestartet worden, um die Zufriedenheit der Soldaten zu erhöhen, ist eine Ohrfeige für alle, die im Zuge der Reform ihren Job verlieren oder sonst wie unter Standortschließungen und Truppenreduzierung leiden. Streng mit anderen, weinerlich beim Blick auf eigene Probleme, so empfiehlt de Maizière sich nicht für höhere Aufgaben.
Uwe Westdörp
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