05.03.2017 22:01:56
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Neue Westfälische (Bielefeld): Gehaltsaffäre um Polizeigewerkschafter Wendt Hardliner mit Doppelmoral Lothar Schmalen, Düsseldorf
Bielefeld (ots) - Für seine Law-and-Order-Sprüche ist der Chef der
Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, bestens bekannt. Auch
für aggressive Töne gegen Flüchtlinge war sich der Duisburger zuletzt
nicht zu schade. Sein Lieblingsthema aber war, dass die Polizei von
der Politik geradezu kaputtgespart werde. An sich selbst allerdings
hat der Mann an der Spitze der kleineren der beiden
Polizeigewerkschaften offenbar nicht gespart. Jedenfalls ließ er es
sich gefallen, dass er neben der Aufwandsentschädigung seiner
Gewerkschaft auch Beamtensold als Polizist bekam, obwohl er seit
langem nicht mehr als Polizist arbeitet. Dass der
Gewerkschaftsvorstand behauptet, der Vorsitzende habe, Landessold und
Gewerkschaftsgeld zusammengerechnet, nicht mehr als ein
Hauptkommissar erhalten, ändert nichts an der Doppelbezahlung, die
Wendt - und das verschlimmert die Sache noch - zunächst auch noch
verheimlichen wollte. Allein deshalb schon ist er an der Spitze der
94.000 Mitglieder der Polizeigewerkschaft nicht mehr haltbar. Geld
vom Arbeitgeber steht normalerweise nur freigestellten Betriebs- oder
Personalräten zu. Das aber war Wendt nie, sondern immer nur
Gewerkschaftler. Und die müssen ausschließlich von der Gewerkschaft
bezahlt werden. Das ist auch richtig so. Andernfalls könnte es zu
Interessenkonflikten kommen. Fragen muss sich auch Innenminister Ralf
Jäger, oberster Dienstherr von Wendt, gefallen lassen. Ist die
Besoldung des Gewerkschaftschef Wendt, und offenbar auch noch anderer
Polizeigewerkschaftler, vielleicht sogar rechtswidrig? Mit welcher
Berechtigung werden die Chefs der kleineren Polizeigewerkschaft vom
Land mit einem "Sold" gefördert, während der Chef der doppelt so
großen Gewerkschaft der Polizei (GdP) von seiner Organisation selbst
bezahlt werden muss?
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