26.03.2019 13:44:00

Online-Boom führt zu stagnierenden bis rückläufigen Flächen im Handel

Das starke Wachstum im Onlinehandel führt im stationären Handel zu einer Stagnation bzw. einem Rückgang der Verkaufsflächen. In den Jahren bis 2023 dürften sich die Verkaufsflächen im Bekleidungs- und Möbelhandel weiter reduzieren und die Umsätze Richtung Onlinehandel abwandern, erwartet der Immobilienberater CBRE. Im Lebensmittel- und Kosmetikhandel wird mit stagnierenden Flächen gerechnet.

Während die Umsätze im stationären Handel bestenfalls stabil bleiben, im Falle des Bekleidungs- und Möbelhandels sogar stark zurückgehen, dürften die Umsätze im Onlinehandel bis 2023 in allen Branchen kräftig steigen, wird prognostiziert. Für den Lebensmittelhandel etwa wird eine Verdoppelung der Onlineumsätze erwartet - freilich auf sehr niedrigem Niveau von 1 auf 2 Prozent. Im Bekleidungshandel sollen die Onlineumsätze bis 2023 um ein Drittel steigen, im Kosmetikbereich um ein Fünftel und im Möbelhandel sowie in Baumärkten um 29 Prozent.

In den Jahren 2013 bis 2016 sind die Verkaufsflächen in Österreich jährlich zurückgegangen, was neben dem Onlinehandel auch größeren Pleiten geschuldet war. 2017 blieben sie zumindest bei 13,7 Millionen Quadratmeter stabil. In Bezug auf die Verkaufsfläche sowie den Einzelhandelsumsatz pro Kopf liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. "Diese Position sollte durch das erwartete Bevölkerungs- wie Einkommenswachstum der kommenden Jahre gehalten werden", sagte CBRE-Handelsexperte Walter Wölfler.

In Österreich liegt der Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz derzeit bei 6,7 Prozent. In den nächsten fünf Jahren wird ein Anstieg auf 8 Prozent prognostiziert. Damit liege Österreich unter dem Schnitt europäischer Länder, die rund 8 Prozent online erwirtschaften und deren Anteil auf 11 Prozent steigen dürfte, sagte Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will am Dienstag bei der Präsentation des "Outlook for Retail Property" von CBRE.

Um mit dem Onlineriesen Amazon mithalten zu können, müssten Firmen eine stark vernetzte Online- und Offline-Strategie haben. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich stationäre Geschäfte und Online-Zugriffe bzw. -Käufe gegenseitig beeinflussen. "Wenn in einer Region ein neues Geschäft eröffnet, steigt auch der Online-Umsatz in dieser Region. Umgekehrt passiert das Gleiche bei einer Schließung", erläuterte Wölfler. Der Umsatz-Effekt, sowohl im positiven als auch negativen Bereich, liege zwischen 25 und 30 Prozent.

"Convenience (Komfort, Bequemlichkeit, Anm.) ist das Wort, das Amazon beschreibt", so Will. Der stationäre Handel sei derzeit mit "unfairen Bedingungen" konfrontiert, kritisierte der Branchenvertreter. Zur Verbesserung beitragen könnten eine Modernisierung der Raumordnung, die Abschaffung der Mietvertragsgebühr, die Ausweitung von Tourismuszonen auch auf Wien, eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie eine zeitnahe Reform des Kollektivvertrags und eine Vereinfachung des Zuschlagswesens im Handel. So sind am Abend ab 18.30 Uhr und am Samstag ab 13 Uhr Zuschläge für die Beschäftigten zu bezahlen. Die Sozialpartner wollen eine Reform der Arbeitszeitgestaltung und der Abgeltung nun in Angriff nehmen.

(Schluss) kan/cri

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