Presse: Infineon - Rebellische Aktionäre kurz vor dem Ziel

Neubiberg (aktiencheck.de AG) - Der Kampf um den Aufsichtsratsvorsitz beim Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG spitzt sich offenbar zu.

Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Dienstagausgabe) spricht sich die US-Stimmrechtsberatung Riskmetrics gegen den vom Konzern nominierten Aufsichtsratschef Klaus Wucherer aus und favorisiert stattdessen Willi Berchtold, den von den Aktionären vorgeschlagenen Gegenkandidaten. "Die Wahl von Klaus Wucherer sollte abgelehnt und die Wahl von Willi Berchtold unterstützt werden", zitiert die Wirtschaftszeitung aus einer ihr vorliegenden Riscmetrics-Analyse. Erstmals werde damit ein designierter Aufsichtsratschef eines DAX-Konzerns durch seine institutionellen Aktionäre gekippt. Denn dem Rat des US-Dienstleisters folgen laut dem Bericht die meisten angelsächsischen Anleger, die einen großen Teil der Infineon-Aktien halten.

Langfristig werde sich Berchtold im Aufsichtsrat von Infineon wahrscheinlich positiv auf den Unternehmenswert auswirken, so das Urteil von Riskmetrics. Die Stimmrechtsberater argumentieren zudem damit, dass das Kontrollgremium des Chipkonzerns in den vergangenen Jahren Glaubwürdigkeit verloren habe. Der Automanager Berchtold genieße auch das Vertrauen von Hermes, lobt die Stimmrechtsberatung.

Der Pensionsfonds Hermes hatte Berchtold als Gegenkandidaten zur Wahl für den Aufsichtsratsvorsitz des Halbleiterherstellers vorgeschlagen.

Die Aktie von Infineon notierte zuletzt mit einem Plus von 1,52 Prozent bei 3,88 Euro. (26.01.2010/ac/n/d)