29.07.2013 18:44:58
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Rheinische Post: Platzeck verdienst Respekt - und Kritik
Politik ist ein unmenschliches Geschäft, wird oft behauptet. Das ist falsch. Politik ist ein sehr menschliches Geschäft, das den Menschen über seine Grenzen führen kann, psychisch wie körperlich. Der Mensch Matthias Platzeck hat für seinen Rücktritt unseren Respekt verdient. Der frühere Bürgerrechtler hat dem wiedervereinigten Deutschland mit traurig anmutendem Einsatz gedient: Hörsturz, Schlaganfall, angeblich "nur leicht" - und das sind nur die bekanntgewordenen Bulletins. Dem brandenburgischen Ministerpräsidenten, SPD-Bundesvorsitzenden und Fluthelden "(Deichgraf") außer Dienst ist zu wünschen, dass er sich fern der Politik gut erholt. Zur Bewertung der Personalie gehört allerdings auch die politische Bilanz. Platzeck hat das Großflughafen-Projekt buchstäblich mit in den märkischen Sand gesetzt, das Land ist abseits seiner Potsdamer Prominentenviertel ein Armenhaus, ein ziemlich rot verfilztes noch dazu. Seinem Nachfolger, dem kaum beschriebenen Blatt Dietmar Woidke, fällt die wenig beneidenswerte Aufgabe eines Aufräumers zu. "Steige hoch, du roter Adler, hoch über Sumpf und Sand", heißt es in der inoffiziellen Brandenburger Hymne. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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