04.02.2014 15:12:33
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ROUNDUP 2: UBS glänzt mit dickem Kapitalpuffer und höherer Dividende
Die Jahresbilanz der Bank kam an der Börse gut an. Die UBS-Aktie legte bis zum frühen Nachmittag fast 6 Prozent zu und konnte sich damit von der allgemein schlechten Stimmung an den Märkten absetzen. Analysten lobten vor allem den deutlich gestärkten Kapitalpuffer.
Die harte Kernkapitalquote unter Einrechnung aller erst künftig geltenden Vorgaben stieg 2013 von 9,8 Prozent auf 12,8 Prozent. Damit übertraf die UBS das eigene Ziel von 11,5 Prozent deutlich und gehört zu den weltweit am besten kapitalisierten Banken. Dabei ließ sie sich auch von der Intervention der Schweizer Finanzmarktaufsicht kaum bremsen. Die Behörde hatte zwischenzeitlich die Modelle kritisiert, mit denen die UBS die Risiken vor allem aus offenen juristischen Auseinandersetzungen berechnet. Dafür verlangten die Aufseher zusätzliche Puffer. Den geforderten Aufschlag milderten sie gegen Jahresende jedoch ab.
Dank der guten Kapitalbasis will Bank nun die Dividende von 0,15 auf 0,25 Franken je Aktie anzuheben. Unter dem Strich verdiente das Institut 2013 knapp 3,4 Milliarden Franken (2,8 Mrd Euro). Ein Jahr zuvor hatte die UBS wegen hoher Kosten für Rechtsfälle und des laufenden Konzernumbaus einen Verlust von 2,3 Milliarden Franken ausgewiesen.
Vorstandschef Sergio Ermotti wertete das Ergebnis als Bestätigung für seinen Kurs. Zusammen mit dem früheren Bundesbank-Chef Axel Weber, der jetzt an der Spitze des UBS-Verwaltungsrats steht, versucht er das Schweizer Traditionshaus wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Die Bank war zuletzt in viele Skandale der Branche verwickelt.
Im Mittelpunkt der neuen Strategie steht die Vermögensverwaltung. Die UBS sieht sich inzwischen wieder als der größte und am schnellsten wachsende Vermögensverwalter der Welt. Der in zwei Teile getrennte Geschäftsbereich steigerte 2013 seinen operativen Gewinn um ein Viertel auf 3,3 Milliarden Franken und zog 53,5 Milliarden Franken frisches Geld an.
Das Investmentbanking wird dagegen eingedampft. Vor allem aus dem kapitalintensiven Anleihehandel hat sich die Bank weitgehend verabschiedet. Das machte sich im vergangenen Jahr schon bezahlt. Denn das Anleihengeschäft lief branchenweit vor allem in der zweiten Jahreshälfte schlecht, was etwa die Deutsche Bank zu spüren bekam. Dagegen profitierte die UBS von ihrem starken Aktiengeschäft. So erwirtschafte das Investmentbanking wieder 2,5 Milliarden Franken vor Steuern, ein Jahr zuvor waren es gerade 400 Millionen Franken.
Angesichts der neuen Turbulenzen auf den Finanzmärkten warnte die Bank vor zu großen Erwartungen an dieses Jahr. Eine unsichere Lage in den Schwellenländern, ungelöste Probleme in Europa sowie offene Fragen in der Haushalts- und Geldpolitik der USA könnten weitere Ergebnisverbesserung erschweren. Eine Belastungsfaktor dürften erneut Rechtsstreitigkeiten werden. Die Bank will diese möglichst schnell beilegen. Die UBS ist wie die Deutsche Bank im Visier von Ermittlern wegen des mutmaßlichen Skandals um Betrügereien im Devisenhandel./enl/stw/fbr
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