20.03.2013 14:12:33

ROUNDUP: Leoni braucht 'Übergangsjahr' vor weiterem Wachstum - Aktie sackt ab

    NÜRNBERG (dpa-AFX) - Mitten in Europas Autokrise meldet der Zulieferer Leoni (LEONI) eine Auszeit an und stellt sich für 2013 auf ein "Übergangsjahr" mit kräftigem Gewinnrückgang ein. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwartet das Unternehmen mit 170 Millionen Euro über ein Viertel weniger als im vergangenen Jahr. Für das nächste Jahr gehe der Bordnetzspezialist aber wieder fest von einem deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwachs aus, sagte Konzernchef Klaus Probst am Mittwoch. Bis 2016 sollen die Erlöse sogar um fast ein Drittel auf 5 Milliarden Euro zulegen. Bis dahin solle auch das Personal um bis zu einem Viertel aufgestockt werden, sagte Probst.

    Zunächst dürften neben der kräftigen Absatzflaute in Europa aber Rekordinvestitionen von 190 Millionen Euro auf das Ergebnis drücken. Weil Experten mit einem deutlich optimistischeren Ausblick gerechnet hatten, ging die Aktie zunächst auf Talfahrt und verlor zwischenzeitlich fast 7 Prozent. Bis zum Nachmittag erholten sich die Papiere leicht und lagen bei rund 30,85 Euro gut 5 Prozent im Minus.

    Für das fast abgeschlossene erste Quartal sieht sich Leoni beim Umsatz aber auf Kurs für die angepeilten 3,7 Milliarden Euro. Über den Gewinn der ersten drei Monate wollte Probst noch nicht spekulieren. Er dürfte aber klar unter dem Vorjahresquartal liegen, als Leoni durch den Verkauf einer Tochtergesellschaft einen EBIT-Sondereffekt über gut 28 Millionen Euro verbucht hatte.

    Schon Mitte Februar hatte das MDax-Unternehmen (MDAX) bei der Veröffentlichung vorläufiger Jahreszahlen den leicht rückläufigen Umsatz in Aussicht gestellt. 2012 hatte Leoni noch einen Rekordwert von 3,8 Milliarden Euro umgesetzt. Der Rückgang dürfte vor allem aus der Bordnetz-Sparte kommen, die auch den größten Rückgang beim Gewinn verzeichnen werde.

    Sein EBIT hatte das Unternehmen vergangenes Jahr nur dank des 28 Millionen Euro schweren Sondereffekts mit 235,8 Millionen Euro auf dem Niveau von 2011 halten können. Unter dem Strich verdiente Leoni 156 Millionen Euro und damit exakt soviel wie ein Jahr zuvor. Auch die Dividende will der Konzern stabil halten: Wie schon 2011 schlug das Management 1,50 Euro je Aktie vor.

    Dank der gut gefüllten Auftragsbücher ist Konzernchef Probst aber sicher, dass es in den nächsten Jahren bergauf gehen wird. Leoni beliefert die großen Autohersteller unter anderem mit komplexen Kabelbäumen, die die Elektronik in den Fahrzeugen verbindet. Dabei ist die Entwicklung der Bordnetze für neue Automodelle teuer und aufwändig. In diesem Jahr laufen bei Leoni 16 solcher Neuaufträge an.

    Mittelfristig soll mehr und mehr Umsatz außerhalb von Europa generiert werden: Bis 2017 sollen sich die Erlöse in Südkorea sowie den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China verdoppeln. Und angesichts der trüben Aussichten für den europäischen Automarkt könnte in drei Jahren schon jeder zweite Euro außerhalb des Heimatkontinents umgesetzt werden./mmb/fn/jha/

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

MDAX 26 320,47 0,36%
Prime All Share 7 635,14 0,96%
HDAX 10 310,83 0,94%
CDAX 1 682,51 0,92%