17.07.2014 21:11:00
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Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Flugzeugabsturz - Vorsicht vor Propaganda
Vor allem nährt ein solch tragisches Ereignis aber Verschwörungstheorien. Es ist Vorsicht angebracht gegenüber den Twittermeldungen und affirmativen Stellungnahmen der ukrainischen und der russischen Seite. Das Flugzeug auf dem Weg von Amsterdam in die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur ging in einem Gebiet der Ostukraine nieder, in dem ukrainische Truppen und pro-russische Rebellen einander bekämpfen. Die Absturzstelle befindet sich nahe der russischen Grenze. Alle beteiligten Seiten - die russische, wie die ukrainische und die Rebellen - haben ein propagandistisches Interesse daran, der anderen Seite die Schuld an dem Unglück zuzuweisen.
Aber es stellen sich bereits jetzt Fragen an die Verantwortlichen der europäischen Flugsicherung sowie an die Zuständigen bei Malaysia Airlines. Dieser Flug führte über Bürgerkriegsgebiet. Viele Fluggesellschaften meiden die Lufträume über solchen Regionen. So geschehen in der jüngsten Vergangenheit beim Krieg in Libyen, während der US-Besatzung im Irak oder aktuell im Bürgerkrieg in Syrien. In den vergangenen Wochen wurden mehrere ukrainische Militärflugzeuge in der Region abgeschossen. Sollten die Verantwortlichen diese Situation falsch eingeschätzt oder gar ignoriert haben, wäre das ein schlechtes Zeichen für unser aller Flugsicherheit.
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