21.05.2014 19:54:58

Südwest Presse: Kommentar zur AUSBILDUNG

Ulm (ots) - Die demografische Lücke ist da. Was sich als Schlagwort wenig greifbar anhört, bekommen nach den Schulen jetzt die Betriebe zu spüren: Sie finden nicht mehr genug Lehrlinge. 2013 wurden so wenige Ausbildungsverträge abgeschlossen wie noch nie. Das liegt weniger an der Bereitschaft der Wirtschaft, sich zu engagieren. Gerade kleinere Unternehmen suchen oft händeringend Nachwuchs, finden aber keinen. Die duale Ausbildung wird als Erfolgsrezept gepriesen, das derzeit in viele Euro-Krisenländer und weit darüber hinaus exportiert wird. Sie ist ein zentraler Grund für die vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland. Doch sie gerät zweifach in die Zwickmühle: Es gibt immer weniger junge Leute, und die entscheiden sich auch noch häufiger für ein Studium. Handwerk, Industrie und Dienstleister haben ein Imageproblem. Gerade das Handwerk ist in den letzten Jahren mit spektakulären Werbekampagnen den richtigen Weg gegangen, um sich in einem positiven Licht darzustellen. Doch das allein reicht offensichtlich nicht. Dabei macht ein Studium nicht unbedingt glücklich, wie die hohen Abbrecherquoten zeigen. Hier ist ein Potenzial, das die Betriebe stärker heben müssen. Das zweite sind die vielen Jungen, die ohne oder mit einem schwachen Zeugnis von der Schule abgehen und daher als nicht ausbildungsfähig gelten. Das zu ändern ist schwer und doch viele Mühen wert.

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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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