Einigung zum Jahresende? 25.10.2016 17:03:48

thyssenkrupp soll mit Ternium über Verkauf von Brasilien-Werk verhandeln

Der Konzern verhandelt mit dem Stahlunternehmen Ternium aus Luxemburg über einen Verkauf, wie mit der Sache vertraute Personen sagten.

   Die Gespräche seien fortgeschritten und könnten bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, sagten die Insider. Allerdings sei es auch noch möglich, dass die Verhandlungen scheitern. Ternium würde nach Angaben der Insider wohl weniger als die mehr als 2 Milliarden Euro zahlen, mit denen die brasilianische Anlage bei thyssenkrupp in den Büchern steht. Ein Verkauf unter Buchwert würde sich negativ auf die Eigenkapitaldecke des Konzerns auswirken, die nach Meinung von Analysten bereits dünn ist.

   "Wir haben immer betont, dass unser Stahlwerk in Brasilien kein strategisches Asset ist und wir mittel- bis langfristig eine Zukunft für CSA außerhalb des Konzerns sehen", sagte ein thyssenkrupp-Sprecher. "Daher ist es normal, dass wir immer wieder Gespräche mit möglichen Interessenten führen." Bei Ternium war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Ternium ist ein Hersteller von Flach- und Langstahlprodukten mit Hauptsitz in Luxemburg und Aktivitäten in Südamerika.

thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger sucht schon seit Längerem einen Abnehmer für das Werk in Brasilien. Kürzlich übernahm sein Konzern die Minderheitsbeteiligung des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale und wurde damit alleiniger Eigentümer von CSA. Zuvor hatte die komplexe Vertragsstruktur mit Vale einen Verkauf verhindert, wie Hiesinger sagte.

   thyssenkrupp hatte auf dem amerikanischen Kontinent einst große Pläne: Der Konzern wollte in Brasilien billige Brammen produzieren, sie in den USA weiterverarbeiten und damit hohe Margen erzielen. Die Amerika-Expansion entwickelte sich aber zu einem Desaster, unter anderem fielen die Baukosten wesentlich höher aus als geplant. Von den rund 12 Milliarden Euro, die thyssenkrupp in das Werk in Brasilien und in eine inzwischen verkaufte Anlage im US-Bundesstaat Alabama investierte, musste der Konzern einen großen Teil abschreiben. Die Verluste stürzten thyssenkrupp in eine tiefe Krise.

   Zuletzt erzielte der Konzern in Brasilien Fortschritte. Das Werk erwirtschaftete im dritten Geschäftsquartal einen operativen Gewinn von 39 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte es noch einen Verlust von 25 Millionen Euro geschrieben.

FRANKFURT (Dow Jones)

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