23.07.2016 11:10:46
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ÜBERBLICK/Die Gewalttat in München mit zehn Toten
Polizei will gegen 11.30 Uhr über Ermittlungsstand berichten
Die Ermittlungen in München nach der Gewalttat am Freitagabend mit zehn Menschen einschließlich des Täters dauerten an. Ein Polizeisprecher wollte aus "ermittlungstaktischen Gründen" keine weiteren Einzelheiten nennen. Die Münchener Polizei will gegen 11.30 Uhr in einer Pressekonferenz über den neuesten Stand ihrer Erkenntnisse informieren.
Bundessicherheitskabinett berät ab 12.30 Uhr, Merkel-PK um 14.30 Uhr
Nach dem tödlichen Angriff von München wird am Samstagmittag das Bundessicherheitskabinett in Berlin zusammentreten. Die Runde unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft sich um 12.30 Uhr, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Mit dabei sind außerdem die Chefs von Bundesverfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt und Bundespolizei. Merkel will sich um 14.30 Uhr zu dem Angriff äußern. Neben Merkel werden Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU), Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) sowie die Ressortchefs für Inneres, Thomas de Maizière (CDU), Auswärtiges, Frank-Walter Steinmeier (SPD), Justiz, Heiko Maas (SPD), Verteidigung, Ursula von der Leyen (CDU), sowie Verkehr, Alexander Dobrindt (CSU) an der Sitzung des Bundessicherheitskabinetts teilnehmen.
Polizei hat Täter identifiziert
Die Polizei hat den mutmaßlichen Todesschützen von München identifiziert: Es handele sich um einen 18-jährigen Deutsch-Iraner, der schon länger in der bayerischen Landeshauptstadt gelebt habe, sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä. Der Schütze hatte am frühen Freitagabend kurz vor 18.00 Uhr in einem Schnellrestaurant und einem Einkaufszentrum im Stadtteil Moosach das Feuer eröffnet, ehe er sich dann wahrscheinlich selbst das Leben nahm. Die Polizei fand seine Leiche gegen 20.30 Uhr im Olympiapark. Was den Schützen zu der Tat getrieben habe, sei noch völlig unklar, sagte der Polizeipräsident. Der junge Mann sei bisher nicht polizeilich bekannt gewesen. Ersten Ermittlungen zufolge schoss der Täter mit einer Pistole. Die Polizei geht davon aus, dass er die Tat alleine beging. Weitere Angaben zu dem Schützen machte Andrä nicht. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von rund 2.300 Beamten im Einsatz. Unter ihnen waren Kräfte der Spezialeinheit GSG9 und des Sondereinsatzkommandos Cobra aus Österreich. Am frühen Samstagmorgen gab die Polizei dann Entwarnung.
Nach Bluttat in München augenscheinlich Ruhe eingekehrt
Am Morgen nach der Bluttat von München ist in der bayerischen Landeshauptstadt augenscheinlich wieder Ruhe eingekehrt. Der öffentliche Nahverkehr war wieder in Betrieb, wie die Münchener Polizei mitteilte. Nur der U-Bahnhof am Olympia Einkaufszentrum (OEZ) wurde demnach nicht angefahren. Dort hatte der mutmaßliche Täter am Freitag kurz vor 18.00 Uhr das Feuer eröffnet, ehe er sich offenbar selbst das Leben nahm. Der Tatort war am Samstagmorgen weiträumig abgesperrt.
De Maizière ordnet bundesweite Trauerbeflaggung an
Nach der Schussattacke in München hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) bundesweite Trauerbeflaggung angeordnet. An allen Dienstgebäuden des Bundes sollten damit am Samstag die Flaggen auf halbmast gesetzt werden. Dies geschehe als "Zeichen der Anteilnahme nach der abscheulichen Gewalttat in München", teilte das Bundesinnenministerium über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Iran verurteilt Angriff in München
Der Iran hat den tödlichen Angriff in München verurteilt. Die iranische Regierung verurteile "die Ermordung von schutzlosen Unschuldigen", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi laut den Nachrichtenagenturen Irna und Isna. Es gebe keine Alternative zum "totalen und unterschiedslose Kampf" gegen den Terrorismus. Die Regierung sage "der deutschen Bevölkerung und der Regierung ihre Solidarität" zu, sagte der Außenamtssprecher. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut der Polizei um einen 18-jährigen Deutsch-Iraner.
Obama sicher alle nötige Unterstützung zu
Bereits kurz nach Bekanntwerden der Tat hatte US-Präsident Barack Obama die Hilfe seines Landes zugesichert. Bei einem Treffen mit Strafverfolgungsbeamten sagte Obama, er sei über die Ereignisse auf dem Laufenden gehalten worden. Er biete Deutschland als einem "unserer engsten Verbündeten" alle nötige Unterstützung an.
Hollande spricht von "neuerlicher schändlicher Tat".
Der französische Präsident François Hollande richtete am Freitagabend eine "persönliche Unterstützungsbotschaft" an Kanzlerin Merkel, wie in Paris mitgeteilt wurde. Später verurteilte er den "terroristischen Angriff" in München als "neuerliche schändliche Tat". Deutschland könne auf die Freundschaft und Kooperation Frankreichs zählen.
Polizeigewerkschaft warnt vor Veröffentlichung von Tatvideos
Nach der tödlichen Schießerei in München hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) aufgerufen, aus Sicherheitsgründen bei Gefahrenlagen nicht vorschnell Foto- und Filmmaterial zu veröffentlichen, sondern der Polizei zu übermitteln. "Es kann möglich sein, dass eben über eine kleine Videosequenz, und sei der Schnipsel noch so klein, eine Information über den möglichen Täter oder die Hintermänner preisgegeben wird", sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek im Deutschlandradio Kultur.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/AFP/smh
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July 23, 2016 04:40 ET (08:40 GMT)- - 04 40 AM EDT 07-23-16
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