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27.02.2025 06:01:00

Umfrage: Kaum Bewegung bei Geschlechtergleichstellung in Unternehmen

In Sachen Geschlechtergleichstellung treten Österreichs Unternehmen auf der Stelle. Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte anlässlich des Weltfrauentags am 8. März. Demnach sind die Führungsebenen hierzulande männlich dominiert und dürften es auch bis auf Weiteres bleiben. Das wirkt sich auch auf den Verdienst aus: Der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern, der sogenannte Gender Pay Gap, fällt in Österreich deutlich höher aus als im EU-Vergleich.

"Zwar wird der Gender Pay Gap Jahr für Jahr etwas kleiner, doch das Tempo, mit dem wir voranschreiten, ist viel zu langsam", sagte Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte, laut Aussendung. Daten der Statistik Austria zeigen, dass Frauen hierzulande 2022 um 18,4 Prozent weniger verdienten als Männer (brutto und pro Stunde), im EU-Schnitt lag der Unterschied bei 12,7 Prozent. Österreich zählt damit zu jenen EU-Ländern mit dem höchsten Gender Pay Gap, nur in Estland ist der Lohnunterschied noch größer.

Führungsetagen bleiben Männerdomäne

Knapp die Hälfte der von Deloitte befragten Unternehmen plant derzeit nicht, den Frauenanteil in den obersten Führungsetagen zu erhöhen. Für ein Fünftel der Unternehmen stellt hier auch ein Mangel an qualifizierten Frauen ein Problem dar. "Die Führungsebenen in der österreichischen Wirtschaft sind seit jeher klar männlich dominiert. Die Umfrageergebnisse legen keine baldige Änderung dieser Situation nahe", sagte Aichinger. Das Beratungsunternehmen hat von Dezember 2024 bis Jänner 2025 österreichweit insgesamt 501 Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertreter online befragt.

Um die Geschlechtergleichstellung zu fördern, sind nach Ansicht Aichingers flächendeckende Kinderbetreuung, die Förderung von Mädchen in mathematischen und technischen Fächern und verpflichtende Quoten notwendig. "Unternehmen wiederum können mit nachvollziehbaren Prozessen rund um die Karriere- und Einkommensentwicklung viel bewirken und eine Unternehmenskultur schaffen, die Transparenz, Fairness und Leistungsorientierung fördert", so die Deloitte-Expertin. Einen weiteren Hebel in Richtung Einkommensgerechtigkeit sehen die Studienverantwortlichen in der EU-Lohntransparenzrichtlinie, die bis 2026 national umgesetzt werden muss.

cgh/cri

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