20.12.2016 23:21:46
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UPDATE2/Einigung auf Entschädigung für VW-Dieselkunden in USA
(NEU: Weitere Details)
WASHINGTON (Dow Jones)--Der Autobauer Volkswagen hat sich mit den US-Behörden und Klägern auf eine Entschädigung der rund 80.000 US-Kunden von Drei-Liter-Dieselfahrzeugen geeinigt. Die 3,0-Liter-Dieselmotoren sind unter anderem in den Luxusmodellen der VW-Tochter Audi und im VW Touareg verbaut. Unter den betroffenen Modellen sind die Audi-Quattro-Modelle A6 und A7 aus den Jahren 2014 bis 2016, Porsche Cayennes von 2013 bis 2016 und Volkswagen Touaregs der Jahre 2009 bis 2016.
Wie der zuständige Bezirksrichter Charles Breyer nach einer Anhörung in San Francisco sagte, hat Volkswagen zugestimmt, rund 20.000 Fahrzeuge der ersten Generation mit Drei-Liter-Dieselmotoren zurückzunehmen. Zudem sollen die restlichen 60.000 Fahrzeuge der zweiten Generation technisch angepasst werden. Sollten die zuständigen US-Behörden einer Reparatur nicht zustimmen, werde Volkswagen auch diese Fahrzeuge zurückkaufen, so Richter Breyer. Volkswagen bestätigte später in einer separaten Mitteilung die Details der Einigung.
Wie Breyer weiter sagte, hat Volkswagen ferner eingewilligt, den betroffenen Fahrzeugkäufern zusätzlich "beträchtliche" Entschädigungen zu zahlen, und zwar unabhängig davon, ob die Fahrzeuge zurückgekauft oder repariert werden. Über Fortschritte bei der Suche nach einer Lösung in dieser Frage sollen die Parteien während einer weiteren Anhörung berichten, die der Richter für Donnerstag, 20.00 Uhr MEZ ansetzte. Zudem hat das Gericht eine Frist für den 31. Januar 2017 festgesetzt, bis zu der die Parteien diesem eine formale Vereinbarung vorlegen sollen.
Neben Volkswagen habe sich auch dessen Zulieferer Robert Bosch GmbH prinzipiell zu einer Einigung bereiterklärt, so Breyer. Auf Bosch könnten Kosten von mehr als 300 Millionen Dollar zukommen, hatte eine mit dem Vorgang vertraute Person schon am Sonntag vermutet.
Volkswagen wiederum nimmt laut einer informierten Person eine Milliarde US-Dollar in die Hand, um die Angelegenheit aus der Welt zu räumen.
Volkswagen teilte mit, dass es neben der Rücknahme bzw technischen Anpassung der betroffenen Fahrzeuge auch 225 Millionen Dollar in einen Umwelttreuhandfond zum Ausgleich überschüssiger Emissionen betroffener Fahrzeuge sowie 25 Millionen Dollar zur Unterstützung der Nutzung von Null-Emissions-Fahrzeugen im US-Bundesstaat Kalifornien zahlen werde.
Für die Entschädigung der rund 475.000 Käufer der Zwei-Liter-Dieselfahrzeuge hatte VW bereits endgültig grünes Licht bekommen. Im Rahmen dieser 10 Milliarden US-Dollar teuren Vereinbarung muss Volkswagen je nach Wahl der Kunden die Autos entweder zurückkaufen oder - sofern die Behörden dies genehmigen - umrüsten. In dem Betrag sind zudem direkte Geldzahlungen an die Autobesitzer enthalten.
Zudem soll Volkswagen mindestens 2,7 Milliarden Dollar in einen Umweltfonds einzahlen. Mit dem Geld wollen US-Behörden etwa Truck-Besitzer beim Kauf eines umweltfreundlicheren neuen Lastwagens unterstützen oder alte, viel Schadstoff ausstoßende Schulbusse ersetzen. Weitere 2 Milliarden Dollar muss Volkswagen laut dem Vergleich gestreckt über zehn Jahre für Initiativen zur Förderung von Nullemissionsautos ausgeben. Zusammen mit Entschädigungen an rund 650 amerikanische Volkswagen-Händler summieren sich die Zahlungen auf bislang bis zu rund 16 Milliarden Dollar.
Die Drei-Liter-Fahrzeuge sind generell größer und teurer als die Zwei-Liter-Autos, was einen verpflichtenden Rückkauf entsprechend teurer macht.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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December 20, 2016 16:51 ET (21:51 GMT)
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