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01.06.2018 11:42:00

US-Strafzölle treffen AMAG

Die am Freitag in Kraft getretenen Importzölle auf Stahl (25 Prozent) und Aluminium (10 Prozent) treffen die österreichische Metallindustrie, darunter den Alu-Konzern AMAG in Ranshofen. Die USA sind für die AMAG ein wichtiger Markt. Lieferungen dorthin werden jetzt teurer. Die US-Strafzölle werden den AMAG-Gewinn schmälern, nach bisherigen Angaben um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.

Diese ersten Schätzungen stammen von Anfang März. Am Freitag, nachdem Washington seine Zoll-Ankündigungen umgesetzt hat, gab es keine zusätzliche Stellungnahme von der AMAG.

In den USA ist die AMAG ein langjähriger Zulieferer u.a. des Flugzeugbauers Boeing. Erst im Mai wurde eine weitere Vertragsverlängerung bekanntgegeben. Mit seinen Walzprodukten ist das oberösterreichische Unternehmen in allen Verkehrsflugzeugen von Boeing vertreten.

Überhaupt erschweren aktuell US-Importzölle und Russland-Sanktionen die Prognosen für die AMAG-Gewinne im Jahr 2018. Nach dem ersten Quartal hat der Alu-Betrieb deshalb nur eine recht große Bandbreite genannt, das erwartete Bruttoergebnis kann nur auf 20 Millionen genau angegeben werden: das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen) wird demnach zwischen 150 und 170 Mio. Euro (Vorjahr: 164 Mio. Euro) gesehen.

Eine eigene Produktion hat die AMAG in den USA nicht, allerdings wird in Kanada in einem Joint Venture produziert, das massiv für den US-Markt arbeitet. Neben den Ländern der EU sind auch Kanada und Mexiko von den Strafzöllen betroffen. Vor wenigen Wochen noch hatte die AMAG zumindest für den kanadischen Teil der Produktion noch Ausnahmen erwartet.

Gerade voriges Jahr hat die AMAG in Österreich ein 300 Mio. Euro teures Alu-Kaltwalzwerk eröffnet. Ein Teil des geplanten Absatzwachstums auf über 300.000 Tonnen Walzprodukte soll in den USA stattfinden, hat die AMAG wiederholt betont. Für 2018 wurde im März ein US-Absatz von rund 35.000 Tonnen Walzprodukte erwartet. Mit 20 Prozent sind die Österreicher an der kanadischen Elektrolyse Alouette beteiligt; der AMAG-Produktionsanteil von rund 120.000 Tonnen Primäraluminium wird annähernd zur Gänze in die USA exportiert.

Die Papiere des Alu-Konzerns AMAG notierten Freitagvormittag um 2 Prozent unter dem Wert vom Mittwoch, nach Handelsbeginn war der Kurs kurzzeitig um bis zu 5,9 Prozent abgesackt.

(Schluss) rf/ggr

ISIN AT00000AMAG3 WEB http://www.amag.at

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