30.11.2015 21:47:37

WAZ: Ein Schritt in Richtung Tierwohl - Kommentar von Matthias Korfmann zu Tierversuchen

Essen (ots) - In der Politik gehört Optimismus bekanntlich zur Grundausstattung. Bundes- und Landesregierung NRW haben bei den Tierversuchen ein sehr optimistisches "Fernziel" im Auge: Sie sollen irgendwann komplett überflüssig werden. Wir dürfen vermuten, dass da eine ferne Zukunft beschrieben wird, die ungefähr dann eintreten dürfte, wenn es auch keinen Hunger und keine Kriege mehr gibt.

Tatsächlich ist die Zahl der Experimente mit Tieren in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren deutlich gestiegen. Trotz neuer EU-Richtlinien und der Verankerung des Tierwohls in diversen Landesverfassungen. Dass NRW die Erforschung von Alternativen zum Tierversuch nun fördert, ist natürlich ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wir ahnen, dass noch viele weitere Schritte folgen müssten, um den Trend zu mehr Versuchen umzukehren. Verzichtbar, da sind sich ernst zu nehmende Experten einig, ist der Tierversuch jedenfalls noch lange nicht.

Mit rund drei Millionen Tieren - Mäuse, Ratten, Fische, Affen - wurden im vergangenen Jahr Versuche durchgeführt. Nur zum Vergleich: In dieser Zeit wurden hierzulande 750 Millionen Nutztiere - Rinder, Schweine, Geflügel - geschlachtet.

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