28.07.2015 21:12:41
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WAZ: Ohne Stichtage geht es nicht. Kommentar von Stefan Schulte zur Rente mit 63
Essen (ots) - Stichtage für neue Leistungen sind per se ungerecht.
Das war bei der Mütterrente für Eltern ab 1992 geborener Kinder nicht
anders als beim 2007 eingeführten Elterngeld oder bei der seit
vergangenem Sommer geltenden abschlagsfreien Rente mit 63. All diesen
neuen Leistungen wohnt eine neue Ungleichbehandlung der Bürger inne.
Wer den Stichtag verpasst hat, etwa für sein Silvester 2006 geborenes
Kind und als Gutverdiener nicht mal das alte Erziehungsgeld erhielt,
während er bei einer Neujahrsgeburt bis zu 1800 Euro im Monat
erhalten hätte, ärgert sich zurecht. Ebenso wie jene, die etwas zu
früh in Frührente gegangen sind und deshalb Abschläge hinnehmen
müssen, die wenig später abgeschafft wurden. Doch die Alternative
lautet, dass niemand neue Leistungen erhält. Wenn jeder neue Anspruch
rückwirkend für alle gelten müsste, wäre nichts mehr finanzierbar,
würde Sozialpolitik schlicht handlungsunfähig. Dumm ist nur, dass die
Koalition selbst mal so und mal so argumentiert. Den Stichtag zur
Mütterrente fand sie plötzlich ungerecht und besserte für ältere
Mütter nach. Dass sich nun Frührentner nicht mit Kürzungen abfinden
wollen, die jüngeren Jahrgängen erspart bleiben, sollte die Regierung
nicht wundern.
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/55903 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de
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