01.11.2013 19:38:59
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WAZ: Snowden und sein Kurier - Kommentar von Miguel Sanches
Der Brief, den Ströbele mitbrachte, liest sich wie ein Musterschreiben: Bitte um Asyl und Sicherheit, biete Aussagen über die Machenschaften der NSA. Offensichtlich würde er lieber heute als morgen Russland verlassen. Er sträubt sich dagegen, dort Rede und Antwort zu stehen - klar, wer sollte ihn noch aufnehmen, wenn er vollständig ausgepackt hat? Dann wäre er endgültig den Russen ausgeliefert.
Man muss sich in den früheren NSA-Mann hineinversetzen. Er ist kein Amerika-Feind. Er ist einer, der sein Land auf den Pfad der Tugend zurückbringen will - durch Mut zur Wahrheit. Das ist naiv. Es ist vieles denkbar im deutsch-amerikanischen Verhältnis, auch eine Eskalation, aber Asyl für den Ex-NSA-Mann? Vielleicht wird umgekehrt ein Schuh daraus: Die Debatte über Asyl könnte die USA dazu bewegen, mehr Rücksicht zu nehmen. Auf Deutschland, nicht auf Snowden.
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