07.01.2015 18:32:58

Westdeutsche Zeitung: Verteidigt endlich die Meinungsfreiheit

Düsseldorf (ots) - Heute ist nicht der Tag, um zu erklären, warum es absolut nichts über die Mehrheit der friedlichen Muslime in Deutschland und Europa sagt, wenn Terroristen mit dem Schlachtruf "Allahu akbar" in Paris einen Massenmord an Journalisten begehen. Heute ist auch nicht der Tag zu erklären, warum dieser Massenmord keine Bestätigung für die hasserfüllten Rechtsextremisten und Rassisten darstellt, die im Pegida-Hintergrund die Strippen ziehen und ihrerseits Journalisten als "gleichgeschaltet" und "Lügenpresse" verunglimpfen. Heute ist der Tag, einen kühlen Kopf zu bewahren und endlich ohne jede Relativierung die Presse- und Meinungsfreiheit zu verteidigen. Der Massenmord an der Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" ist Teil des islamistischen Krieges gegen die westliche Zivilisation und alle demokratisch gesinnten Muslime. Es ist an der Zeit zu akzeptieren, dass wir diesem Krieg nicht ausweichen können. Der auf das Herz der Demokratie zielende Terrorakt von Paris macht nur einmal mehr deutlich, dass die letzte Linie schon lange überschritten ist. "Regierungen und Öffentlichkeit müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass sich Journalisten und Medien durch diese schockierende Tat einschüchtern lassen", forderte gestern die Journalisten-Organisation "Reporter ohne Grenzen". Ein guter Anfang wäre, dieses Mal nicht die Opfer islamistischer Verbrecher wie Täter zu behandeln. Als der dänische Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard 2005 seine Zeichnung des islamischen Propheten mit einer Bombe im Turban veröffentlichte, wurde sowohl von Politikern als auch in Leitartikeln deutscher Zeitungen der Verzicht auf solche "Provokationen" und mehr Rücksichtnahme auf muslimische Befindlichkeiten gefordert. Seitdem - zuletzt in der Diskussion um den Kabarettisten Dieter Nuhr - wird immer und immer wieder ein "verantwortlicher Umgang" mit dem Recht auf freie Rede verlangt. Gemeint ist der Verzicht darauf. Dieses "Appeasement" gegenüber Krawallmachern und Gewalttätern muss mit dem gestrigen Massenmord endgültig sein lange überfälliges Ende gefunden haben. Es geht um unser aller Freiheit.

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Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2370 redaktion.nachrichten@wz.de www.wz.de

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