03.06.2014 21:13:58
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum EZB-Zinsentscheid
Bielefeld (ots) - Je näher der Tag der Zinsentscheidung bei der
Europäischen Zentralbank rückt, desto lauter melden sich die Gegner
einer weiteren Senkung zu Wort. Doch so offen EZB-Präsident Mario
Draghi auf Regierungssignale aus Südeuropa reagiert: Gegen die
wachsende Kritik an seiner Rolle als Überpolitiker scheint er immun.
Nach Ansicht der Kritiker hat der Chef der Zentralbank seine Rolle
als oberster Währungswächter längst verlassen. Seine Unterstützer
tolerieren es, weil sie von den Maßnahmen profitieren. In der Tat hat
Draghi mit einigen strittigen Entscheidungen die Märkte so
beeinflusst, dass sie aufhörten, gegen die Schuldnerstaaten zu
spekulieren. Doch die Arznei hat Nebenwirkungen. Der Schaden ist um
so größer, je länger die Medikamente verabreicht werden. Denn nichts
fällt Regierungen leichter, als sich an billige Kredite zu gewöhnen.
Es ist nun mal leider so, dass Politiker selten deshalb abgewählt
werden, weil ihre Sozialgesetzgebung auf Pump finanziert ist. Im
Zweifel sind diejenigen, die das Geld irgendwann zurückzahlen müssen,
noch gar nicht wahlberechtigt.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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