26.10.2017 23:03:56
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur EZB
Bielefeld (ots) - Endlich! Endlich hat der Chef der Europäischen
Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ein erstes Signal gesendet, die
ultralockere Geldpolitik allmählich zu beenden. Es ist jedoch keine
Kehrtwende, es ist lediglich ein Trippelschritt. Wie von vielen
Experten erwartet, wird die Notenbank ihre Anleihekäufe zurückfahren
von monatlich 60 auf 30 Milliarden Euro. Dass das Programm aber gleichzeitig um neun Monate bis September 2018 verlängert wurde, ist enttäuschend. Es zögert die Zinswende weiter hinaus. Hinzu kommt, dass die Reformbereitschaft insbesondere der südlichen Euroländer erlahmen könnte. Warum sollten sie sich bei Kreditbemühungen anstrengen, wenn sie doch über die Ausgabe von Staatsanleihen relativ einfach Geld von der EZB erhalten können? Tatsächlich profitiert auch der deutsche Fiskus von der EZB-Politik: Nach Berechnungen der Deutschen Bank hat der Staat zwischen 2008 und 2016 260 Milliarden Euro an Zinsen eingespart. Dass er ein Teil des Geldes an die gebeutelten Sparer zurückgibt, ist fraglich. Sie müssen nun mindestens zwei weitere Jahre auf höhere Zinsen warten. Das schmerzt.
von monatlich 60 auf 30 Milliarden Euro. Dass das Programm aber gleichzeitig um neun Monate bis September 2018 verlängert wurde, ist enttäuschend. Es zögert die Zinswende weiter hinaus. Hinzu kommt, dass die Reformbereitschaft insbesondere der südlichen Euroländer erlahmen könnte. Warum sollten sie sich bei Kreditbemühungen anstrengen, wenn sie doch über die Ausgabe von Staatsanleihen relativ einfach Geld von der EZB erhalten können? Tatsächlich profitiert auch der deutsche Fiskus von der EZB-Politik: Nach Berechnungen der Deutschen Bank hat der Staat zwischen 2008 und 2016 260 Milliarden Euro an Zinsen eingespart. Dass er ein Teil des Geldes an die gebeutelten Sparer zurückgibt, ist fraglich. Sie müssen nun mindestens zwei weitere Jahre auf höhere Zinsen warten. Das schmerzt.
OTS: Westfalen-Blatt newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66306 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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