Starke Schaden/Unfallsparte |
28.10.2016 12:27:00
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Wiener Städtische schwach bei Lebensversicherungen
In Schaden/Unfall reiche der Anstieg der Prämieneinnahmen bisher nicht ans vorjährige Wachstum heran, was sich Lasshofer auch mit der flauen Investitionstätigkeit der Firmen erklärt, weshalb nicht so viele neue Versicherungen in dem Sektor abgeschlossen würden. Schaden- und Kostenentwicklung seien bis dato sehr gut, wodurch die Combined Ratio wieder deutlich unter 95 Prozent betrage.
In der Krankenversicherung, die heuer mindestens ebenso gut wie voriges Jahr wachse, liege die Erfolgsstory bei Produkten, die schnell - und auch an Wochenenden - bestimmte Behandlungen bei niedergelassenen Ärzte ermöglichen.
Bei der Lebensversicherung sind auch heuer Rückgänge bei den Prämieneinnahmen angesagt, bewusst besonders stark - im zweistelligen Bereich - bei Einmalerlägen, im klassischen Geschäft gegen laufende Einnahmen ist die Entwicklung jedoch konstant. Der starke Rückgang bei den Einmalerlägen, bei denen wegen der Niedrigzinsen die gesamte Branche bremst, werde durch die leicht unter Vorjahr liegenden laufenden Prämien nicht abgefangen werden können, so Lasshofer bei einem Hintergrundgespräch zur APA.
Einmalerläge nehme man nur von nicht mehr ganz jungen Menschen, etwa 50-Jährigen, an und auch dann nur bei Vereinbarung einer lebenslangen Verrentung auf biometrischer Basis. In der klassischen Leben bietet man noch immer 2,5 Prozent Gesamtverzinsung an, doch sei dies immer schwieriger zu verdienen. Der höchstzulässige Garantiezins in Leben liegt heuer noch bei 1,0 Prozent, ab Anfang 2017 gemäß FMA-Verordnung nur noch bei 0,5 Prozent. So sei etwa die klassische "Garantiepension" den Menschen momentan schwer zu vermitteln.
Bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge ("Prämienpension") behauptet die Wiener Städtische mit rund 250.000 Verträgen weiter ihre starke Position, jedoch wachse man im Neugeschäft nicht mehr so stark. Kunden, deren Zukunftsvorsorge-Verträge ablaufen, rät Lasshofer zur Vereinbarung einer lebenslangen Rentenauszahlung, "das wäre am sinnvollsten". Bisher gebe es noch zu wenig abreifende Verträge, um einen eindeutigen Trend feststellen zu können, wie häufig verrentet oder doch das Kapital herausgenommen wird, "auch vor dem Hintergrund: 'Ich geb's dem Sohn oder der Tochter.'"
Lasshofer plädiert dafür, die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge durch neue Denkansätze zu stimulieren, um etwa angesparte Gelder für Pflege und Ausbildung, aber auch für Wohnzwecke verwenden zu können. Die Lebensversicherer selbst sollten in einem PPP-Ansatz stärker in den Wohnbau investieren dürfen, dort wäre das Kapital sicher veranlagt, und es gebe vor allem in den großen Städten ja ohnedies Mangel an Wohnungen.
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