FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Montag leichte Kursverluste verzeichnet. Sie bleiben aber weiter auf hohem Niveau. Am Markt war von moderaten Gewinnmitnahmen die Rede. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 0,18 Prozent auf 158,31 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 0,47 Prozent. Die Rendite zweijähriger Anleihen legte ebenfalls leicht zu, bleibt aber mit minus 0,422 Prozent weiterhin extrem niedrig.

Die wenigen veröffentlichten Konjunkturdaten gaben dem Anleihehandel keinen entscheidenden Impuls. An den Märkten richtet sich die Aufmerksamkeit ohnehin stärker auf die Geldpolitik. Im Laufe der Woche wird sich die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, gleich zweimal öffentlich zu Wort melden. Anleger und Analysten erhoffen sich Hinweise, ob die Fed ihre langjährige Nullzinspolitik Mitte Dezember tatsächlich beendet.

Im Gegensatz zur Fed dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik am Donnerstag weiter lockern. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank stillhält, gilt unter Experten als äußerst gering. Zu deutlich seien die Hinweise aus den Reihen der EZB gewesen, heißt es zur Begründung. Die Markterwartungen sind entsprechend hoch.

Wie viele andere Volkswirte rechnen die Ökonomen von der Societe Generale damit, dass die EZB ihren Instrumentenkasten weit öffnen wird: Sowohl eine Ausweitung der Wertpapierkäufe als auch eine zusätzliche Zinssenkung werden erwartet. "Unter dem Strich wird die EZB eine erhebliche Lockerung liefern", heißt es in einem Kommentar./tos/he