FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag in einem überwiegend ruhigen Marktumfeld zugelegt. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,17 Prozent auf 167,62 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug minus 0,15 Prozent.
Die Europawahl ist nach vorläufigen Ergebnissen in etwa wie erwartet ausgegangen. Die großen Volksparteien im Europaparlament haben Stimmen verloren, nationalistische und populistische Parteien haben hinzugewonnen. Zu einem mitunter prognostizierten kräftigen Rechtsruck ist es jedoch nicht gekommen.
Starke Kursgewinne gab es nach den Europawahlen allerdings bei Staatsanleihen aus Griechenland. In der Laufzeit von zehn Jahren fiel die Rendite am späten Nachmittag im Gegenzug um 0,25 Prozentpunkte und erreichte ein Rekordtief bei der Marke von 3,0 Prozent. Am Markt wurde die Entwicklung mit der Ankündigung von Neuwahlen durch Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras begründet. Hintergrund ist das schwache Abschneiden seiner Partei Syriza bei den Europawahlen.
Auch in Italien sorgte der Ausgang der Europawahlen für eine deutliche Bewegung bei Staatsanleihen. Hier ging es mit den Kursen nach Äußerungen von Vizepremierminister Matteo Salvini allerdings deutlich nach unten. Dieser hatte in Reaktion auf das starke Abschneiden seiner Partei Lega bei den EU-Wahlen gesagt, im nächsten Finanzhaushalt werde ein Schwerpunkt auf Steuersenkungen gelegt. Das Wahlergebnis sei ein Mandat gegen den von der EU geforderten Sparkurs Italiens.
In Österreich legten die Kurse der Anleihen nach dem Sturz von Bundeskanzler Sebastian Kurz und seiner gesamten Regierung nach einem erfolgreichen Misstrauensantrag mit dem allgemeinen Markttrend etwas zu./jkr/he