FRANKFURT (dpa-AFX) - Höher als erwartet ausgefallene deutsche Inflationszahlen haben am Mittwoch die Kurse deutscher Staatsanleihen belastet. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,22 Prozent auf 163,17 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,16 Prozent.

Die deutschen Verbraucherpreise waren im März überraschend deutlich gestiegen. Die Jahresinflationslage lag bei 0,3 Prozent, während Bankvolkswirte mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet hatten. Allerdings dürfte die Inflation nach Einschätzung der Commerzbank in den kommenden Monaten noch niedrig bleiben. "Ab dem Sommer wird sie aber wohl spürbar anziehen, da dann die Preise für Energie, die die Inflationsrate bisher nach unten gedrückt haben, wieder steigen dürften", so Analyst Marco Wagner.

Zu Handelsbeginn hatte der Anleihemarkt noch von Vorgaben vom US-Rentenmarkt profitiert. Die Renditen jenseits des Atlantiks hatten am Vortag nach einer Rede der Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, nachgegeben. Diese hatte sich zurückhaltend zu möglichen Zinserhöhungen geäußert. Bei weiteren Zinsschritten sei eine vorsichtige Vorgehensweise garantiert. Yellen machte gleichzeitig klar, dass die Fed einen "erheblichen Spielraum" für stimulierende Maßnahmen habe, falls dies notwendig werden sollte. Am Mittwoch setzte am US-Anleihemarkt ebenfalls eine Gegenbewegung ein./jsl/he