Der 35-jährige Bullenmarkt bei Anleihen geht zu Ende, erwartet die Deutsche Bank, und warnt vor den Folgen für die Politik und die Wirtschaft.

   "Die Weltordnung steht vor einer Neugestaltung", so die Analysten Jim Reid, Nick Burns and Sukanto Chanda in einer Studie. Seit den frühen 1980er Jahren sei die Weltwirtschaft von der Globalisierung und massiven demographischen Veränderungen geprägt worden, und das habe auch die Finanzmärkte geleitet. Diese Ära stehe nun vor dem Ende, und das bedeute, dass auch die sie begleitenden Trends an den Märkten sich schon bald umkehren dürften.

   Eine Fortschreibung der vergangenen 35 Jahre wäre eine der gefährlichsten Dinge, die Politiker und Investoren tun könnten", warnen die Analysten: "Die nächsten 35 Jahre dürften sich von den vergangenen 35 Jahren stark unterscheiden". Derzeit beginne eine Gegenreaktion gegen die Sparpolitik und stabile Löhne, und das könnte eine Welle an Protektionismus hervorrufen.

   Im günstigen Szenario rechnet die Deutsche Bank mit einer ähnlichen Situation wie nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Schulden langsam über finanzielle Repression und Kapitalverkehrskontrollen abgebaut wurden. In einem ungünstigen Szenario seien auch Pleiten großer Staaten möglich, mit sehr negativen Auswirkungen auf Anleihen, die nicht als sichere Häfen eingeschätzt werden.

   Die US-Renditen stiegen am Freitag auf den höchsten Stand seit dem Brexit-Entscheid in Großbritannien.

   DJG/hru

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   September 10, 2016 06:49 ET (10:49 GMT)

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