NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen verzeichnen am Donnerstag Aufschläge. Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag Ortszeit 3 Punkte auf 30.486. Der S&P-500 legt 0,4 Prozent zu und der Nasdaq-Composite notiert 1,0 Prozent höher. Teilnehmer sehen die Gewinne als reine Gegenbewegung. In der Vorwoche war es zum größten Rückschlag seit 2020 gekommen. Der Handel dürfte weiterhin von einem sehr volatilen Umfeld geprägt sein.
Denn für Verunsicherung unter Anlegern sorgen weiter die hohe Inflation und die schnelle Zinswende der US-Notenbank im Kampf gegen die Teuerung. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte bereits am Vortag vor dem Bankenausschuss des Senats den eingeschlagenen zügigen Zinserhöhungskurs der Fed bestätigt. Doch betonte er, die US-Wirtschaft sei sehr stark und gut aufgestellt, um eine straffere Geldpolitik zu bewältigen. An den Märkten hält sich indessen weiter die Sorge, dass die Wirtschaft in eine Rezession abrutschen könnte. Dies zumal Powell am Donnerstag nochmals bekräftigte, diesmal vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses, dass der Kampf gegen die Inflation "bedingungslos" sei.
Nach Ansicht von JP Morgan liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die USA im kommenden Jahr in eine Rezession abgleiten bei 35 Prozent. Die Wirtschaft scheine zwar ihren Schwung beibehalten zu haben, aber das Wachstum werde sich abschwächen, sobald die Zinserhöhungen der Fed die Wirtschaft träfen. "Unsere Prognose geht davon aus, dass die Fed zumindest bis Ende nächsten Jahres eine weiche Landung erreichen wird", so die Analysten.
Konjunkturseitig ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gesunken, aber nicht so stark wie von Ökonomen prognostiziert. Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist indessen im ersten Quartal 2022 stärker gestiegen als erwartet. Derweil sind die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor für Juni schwächer ausgefallen als erwartet.
Ölpreise leichter - Renditen geben weiter nach
Die Ölpreise zeigen sich aufgrund der anhaltenden Rezessionssorgen erneut leichter. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI fällt um 0,9 Prozent, der Brent-Preis notiert 0,6 Prozent leichter.
Am Devisenmarkt reagiert der Euro mit einem Rücksetzer auf die in Frankreich, Deutschland und auch der Eurozone insgesamt im Juni unter den Erwartungen ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe sowie den Dienstleistungssektor. Zugleich verschlechterten sie sich gegenüber Mai deutlich, wenngleich sie sich noch im Expansion anzeigenden Bereich halten konnten. Der Euro gibt 0,4 Prozent nach auf 1,0522 Dollar.
Staatsanleihen sind angesichts der anhaltenden Rezessionssorgen als sichere Häfen weiter gefragt. Die Rendite 10-jähriger Papiere fällt um 11 Basispunkte auf 3,05 Prozent.
Accenture nach Zahlen mit Abschlägen - KB Home gesucht
Accenture geben 1,5 Prozent nach, nachdem die Geschäftszahlen des Beratungsunternehmens für das dritte Quartal nicht in allen Punkten überzeugt haben. Zudem gab Accenture einen eher pessimistischen Ausblick.
Die neuen Tesla-Werke in Grünheide und Texas verlieren laut Konzernchef Elon Musk Milliarden. Er nannte sie in einem Interview "gigantische Geldverbrennungsanlagen". Unterbrechungen der Lieferketten und Schwierigkeiten bei der Batterieherstellung hinderten den Elektroautohersteller daran, die Produktion zu erhöhen. Er gehe aber davon aus, dass Tesla die Probleme schnell lösen werde, fügte Musk hinzu. Die Tesla-Aktie tendiert minimal leichter.
Steelcase legen 1,9 Prozent zu, nachdem der Büroausstatter seine Erstquartalszahlen vorgelegt hat. Das Unternehmen konnte den Verlust einengen bei gleichzeitiger Steigerung des Umsatzes und damit die Erwartungen übertreffen.
Der Eigenheimbauer KB Home schnitt in seinem zweiten Geschäftsquartal gewinnseitig besser als erwartet ab, ebenso beim Umsatz. Daneben hielt das Unternehmen am Umsatzziel für das Gesamtjahr fest, auch wenn wegen der steigenden Zinsen mit negativen Effekten zu rechnen sei. Die Aktie gewinnt 9,5 Prozent.
H.B. Fuller geben 4 Prozent nach. Der Klebstoffexperte konnte mit seinen Zahlen für das zweite Geschäftsquartal und dem Ausblick nicht überzeugen. Das Unternehmen warnte vor deutlich steigenden Kosten im laufenden Jahr und will daher die Preise erhöhen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 30.486,24 +0,0% 3,11 -16,1%
S&P-500 3.773,47 +0,4% 13,58 -20,8%
Nasdaq-Comp. 11.160,93 +1,0% 107,85 -28,7%
Nasdaq-100 11.636,73 +0,9% 109,01 -28,7%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,97 -7,9 3,05 223,8
5 Jahre 3,11 -12,6 3,24 185,0
7 Jahre 3,12 -12,6 3,24 167,7
10 Jahre 3,05 -11,2 3,16 153,9
30 Jahre 3,18 -7,6 3,25 127,5
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 12:00 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0522 -0,4% 1,0516 1,0590 -7,5%
EUR/JPY 141,69 -1,5% 142,36 143,86 +8,3%
EUR/CHF 1,0095 -0,6% 1,0161 1,0162 -2,7%
EUR/GBP 0,8577 -0,4% 0,8624 0,8612 +2,1%
USD/JPY 134,69 -1,1% 135,38 135,84 +17,0%
GBP/USD 1,2267 +0,0% 1,2197 1,2298 -9,3%
USD/CNH (Offshore) 6,7001 -0,2% 6,7084 6,7044 +5,4%
Bitcoin
BTC/USD 20.328,95 +1,8% 20.718,24 20.537,22 -56,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 105,28 106,19 -0,9% -0,91 +45,9%
Brent/ICE 111,06 111,74 -0,6% -0,68 +47,2%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 132,50 126,30 +4,2% 5,33 +52,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.834,12 1.837,78 -0,2% -3,67 +0,3%
Silber (Spot) 21,29 21,41 -0,6% -0,12 -8,7%
Platin (Spot) 919,75 929,75 -1,1% -10,00 -5,2%
Kupfer-Future 3,79 3,94 -3,9% -0,16 -14,7%
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DJG/DJN/raz/err
(END) Dow Jones Newswires
June 23, 2022 11:58 ET (15:58 GMT)