Der Euro sei derzeit in einem "kläglichen Zustand", kritisierte Medwedew. Vor allem die Maßnahmen zur Stabilisierung der Euro-Zone dauerten zu lange. "Gleichwohl sehen wir, dass die Euro-Staaten ihre kurzfristigen Probleme in den Griff bekommen haben", unterstrich der Ex-Kremlchef. Zudem habe die Gemeinschaftswährung die Weltwirtschaft in der Krise entscheidend gestützt. "Als der Dollar schwächelte und die Gespräche über den baldigen Zusammenbruch des Dollar-Systems begannen, sorgte der Euro für Stabilität."
Zur Lage im Krisenstaat Zypern sagte Medwedew der Zeitung, russische Hilfe könne erst erfolgen, wenn die Euro-Partner sich auf Unterstützung für den Inselstaat geeinigt und die Bedingungen festgelegt hätten. Mit Blick auf mögliche Einbußen russischer Anleger, die Geld bei den angeschlagenen zyprischen Banken deponiert haben, meinte der Regierungschef: "Natürlich wäre es schlecht, wenn die Anleger Geld verlieren. Vor allem, weil wir ständig gebeten werden, Zypern zu helfen." Russland und die Mittelmeerinsel pflegen seit langem intensive Beziehungen. Die Konten russischer Anleger haben dem Land allerdings den Vorwurf der Geldwäsche eingebracht, den Zypern jedoch bestreitet./wo/DP/bgf