WIEN (dpa-AFX) - Die US-Ratingagentur Fitch hat am Freitagabend die Stimmung im österreichischen Finanzministerium deutlich steigen lassen. Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) sieht die Republik schon "auf dem besten Weg zum AAA-Rating", also der Top-Note, wie sie beispielsweise Deutschland oder die Niederlande haben.

Zuvor hatte Fitch den Ausblick für die Bewertung der Kreditwürdigkeit Österreichs von "stabil" auf positiv" angehoben. Die Einstufung bleibt bei "AA+".

Die Agentur begründete ihr Vorgehen mit einem starken Wirtschaftswachstum, einer sinkenden Staatsverschuldung kombiniert mit niedrigen Zinsen und dem fortschreitendem Abbau der Abwicklungsbanken wie etwa der früheren Kärntner Hypo Alpe Adria, nun Heta sowie Immigon (früher ÖVAG) und Kommunalkredit.

"Die Anhebung des Ausblicks durch Fitch bestätigt die Reformbemühungen der österreichischen Bundesregierung und bestärkt uns darin, diesen Weg konsequent weiterzugehen um auch in Zukunft ein attraktiver Standort für Investoren zu sein", teilte Löger der österreichischen Nachrichtenagentur APA schriftlich mit. Ziel sei es, die in den Jahren 2012-2016 verlorene "AAA"-Bewertung bei den drei großen Ratingagenturen so schnell wie möglich zurückzugewinnen.

"Wir nützen den derzeitigen konjunkturellen Rückenwind, um Strukturreformen in den Bereichen Steuern, Verwaltung und Arbeitsmarkt umzusetzen. Damit wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs international ausbauen. Der verbesserte Ausblick von Fitch zeigt, dass die Reformarbeiten der Bundesregierung bereits Früchte tragen", so der Politiker.

Fitch schätzt, dass die Verschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 mit 68,3 Prozent erstmals wieder unter dem Vorkrisenniveau (2008 mit 68,7 Prozent) liegen wird. Das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr prognostiziert die Ratingagentur mit 2,8 Prozent.

Auch bei den zwei weiteren großen US-Ratingagenturen hat Österreich das zweitstärkste Rating. Moody's ("AA1") hat den Ausblick erst Ende Mai aber bei "stabil" belassen. Bei Standard & Poor's ("AA+") ist der Ausblick Mitte März ebenso bei "stabil" belassen worden./phs/za/APA/he