Die seit Anfang August zu beobachtende Aufwärtsbewegung bei den Ölpreisen ist zum Ende des Monats zum Erliegen gekommen. Die Notierungen von Brent und WTI geben nach. Brent setzt am Montag auf rund 49 US-Dollar je Barrel zurück. WTI sinkt unter 47 US-Dollar je Barrel.
Für die Preisschwäche sorgt ein deutlich gestiegener US-Dollar, denn viele Anleger erwarten nach der Rede von Fed-Chefin Janet Yellen einen neuen Zinsschritt in den USA. Spekulative Anleger ziehen es daher vor, ihr Engagement in Öl etwas einzukürzen, nachdem sie in den vergangenen Wochen ihre Positionen immer weiter aufgestockt hatten. Wie die Rohstoffanalysten der Commerzbank beobachteten, kam es allein in der Woche zum 23. August bei WTI zu einem Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen auf das höchste Niveau seit Mitte Mai. Der sich in den Kursen widerspiegelnde Optimismus der Finanzanleger hing zuletzt mit der Hoffnung auf eine Einigung wichtiger Ölproduzenten auf Produktionsobergrenzen zusammen. Bei der nächsten Zusammenkunft von OPEC-Produzentenländern in Algier Ende September könnte es - unter Umständen - soweit sein.
Neben dem aufgewerteten Dollar wird der Ölpreis derzeit zusätzlich von einer besseren Versorgungslage belastet: Der Irak hat angekündigt seine Ölexporte kurzfristig um 5 Prozent zu steigern. In Nigeria wiederum sind die militanten "Niger Delta Avengers" mit der Regierung übereingekommen, Verhandlungen auf den Weg zu bringen.