Die Ölpreise haben zum Auftakt der letzten Juliwoche weiter abgegeben. WTI setzte um mehr als 1 Prozent auf 43,70 US-Dollar je Barrel zurück. Binnen Monatsfrist hat der Preis der US-Sorte damit rund 10 Prozent eingebüßt. Brent verlor am Montag rund 1 Prozent und notierte damit nur knapp über dem am Freitag bei rund 45 US-Dollar je Barrel verzeichneten 2½-Monatstief. In der Vorwoche gab Brent insgesamt 4 Prozent ab, auf Monatssicht beträgt das Minus mehr als 8 Prozent.
Die Stimmung der Marktteilnehmer hat sich eingetrübt. Spekulative Finanzanleger ziehen sich weiter aus dem Ölmarkt zurück. Wie die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) meldet, wurden in der Woche zum 19. Juli die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI um 18.400 auf 136.100 Kontrakte zurückgenommen - dritter Rückgang in den vergangenen vier Wochen und niedrigstes Niveau seit Anfang März, stellen die Rohstoffanalysten der Commerzbank fest.
Der Ölpreis ist wieder nach unten gekippt, weil ein Überangebot an Ölprodukten evident ist: Aus den USA wurde zuletzt eine hohe Raffinerietätigkeit gemeldet. In der vergangenen Woche wurden rund 17 Millionen Barrel Rohöl pro Tag zu Ölprodukten verarbeitet. In China war die Rohölverarbeitung schon im Juni auf ein Rekordniveau von knapp 11 Millionen Barrel pro Tag gestiegen. Die Überschüsse, die nicht auf dem heimischen Markt benötigt werden, gehen in den Lageraufbau oder werden exportiert. Dadurch entsteht ein Überangebot auf dem Weltmarkt. So haben die Netto-Benzinexporte Chinas im Juni ein Rekordniveau von 1,1 Millionen Tonnen erreicht, rechnen die Rohstoffanalysten der Commerzbank vor.