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EURO STOXX 50
Zu tun hatten die ETF-Händler extrem viel: Die Commerzbank meldet 39.000 Trades für die vergangene Woche, wobei die Käufe mit 55 Prozent klar dominierten. "Im außerbörslichen Handel waren die Umsätze bei uns viermal so hoch wie normal", schildert Kilian die Lage. "Am Freitag nach der Abstimmung war die Hölle los, dann ging es weiter mit hohen Umsätzen." Es sei wohl eine der aktivsten Wochen in diesem Jahr gewesen.
Nach der deutlichen Erholung an den Märkten bis zum Freitag sieht es in dieser Woche wieder etwas schlechter aus: Der DAX notiert am Dienstagmittag bei 9.573 Punkten, am Freitag zu Handelsschluss waren es noch 9.776 Zähler.
FTSE längst wieder in der Gewinnzone
Aktien-ETFs standen vergangene Woche wieder ganz klar auf den Einkaufslisten. "Vor allem DAX- und Euro Stoxx 50-Tracker waren gesucht", erklärt Schröder. Defensivere Anlagen wie die zuvor noch sehr beliebten Minimum Volatility-ETFs (WKN A1J784) seien nicht mehr so stark nachgefragt worden. Kilian berichtet von Zuflüssen vor allem in Stoxx Europe 600-ETFs, aber auch in DAX-Trackern.
Bei britischen Aktien wurde ebenfalls zugegriffen: Commerzbank und Unicredit berichten von hohen Zuflüssen in FTSE 100-ETFs. Der FTSE 100, der die 100 größten britischen Unternehmen abbildet, hat sich von seinem Rücksetzer nach dem Referendum schnell wieder erholt, am Freitag kletterte der Index sogar auf den höchsten Stand seit August 2015 - allerdings in Pfund.
Weiter rege gehandelt werden auch Short DAX-ETFs wie der db x-trackers Short DAX (WKN DBX1DS), wie die Umsatzliste der Börse Frankfurt für die vergangenen fünf Handelstage zeigt. "Bei uns wurde meist verkauft", stellt Schröder fest. "Die, die auf einen fallenden DAX gesetzt hatten, trennten sich von ihren Positionen."
Interesse an Schwellenländern
Auffällig ist das gestiegene Interesse an Emerging Markets-Indexfonds: So finden sich unter den Top Ten auf der Umsatzliste der Börse Frankfurt der iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGWC) und das Pendant von SPDR (WKN A1JJTE). "Das Interesse ist wegen der gestiegenen Risikobereitschaft schon gewachsen", meint Schröder. "Wir sehen aber meist kleinere Käufe."
Ausverkauf bei Banken-ETFs
Nicht erholen konnten sich Banken-ETFs - im Gegenteil, sie leiden besonders unter dem Brexit-Entscheid. "Dazu bei trug sicherlich auch, dass die Deutsche Bank-Tochter in den USA durch einen Stresstest der Notenbank Fed gefallen ist", bemerkt Schröder. Er meldet umfangreiche Abflüsse aus dem Lyxor Stoxx Europe 600 Banks (WKN LYX0AP). "Die schlechte Stimmung hält auch diese Woche an, die Verkäufe setzen sich fort." Auch nach Ansicht von Kilian hat sich die Lage bezüglich der Banken noch nicht beruhigt. "Die Unicredit rät allerdings schon eine Weile, Banken nur neutral zu gewichten."
Besonders der iShares Stoxx Europe 600 Banks (WKN A0F5UJ) und der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) wurden rege gehandelt, wie die Umsatzliste der Börse Frankfurt zeigt, aber auch im Source Euro Stoxx Optimised Banks (WKN A1JFG7) ging viel um. Anlegern haben die Banken-ETFs zuletzt wenig Freude bereitet: Der iShares Stoxx Europe 600 Banks kostete am Tag des Referendums noch 15,64 Euro, aktuell sind es 12,73 Euro. Im Juni vergangenen Jahres lag der Kurs noch bei über 22 Euro.
Fixed Income: Große Trends fehlen
Im Anleihebereich setzten Anleger bei der Unicredit auf Unternehmensanleihen-ETFs, die Banken ausschließen, etwa den iShares Euro Corporate Bond ex-Financials (WKN A0RPWN), sowie kurzlaufende US-Treasuries und länger laufende europäische Anleihen. Bei der Commerzbank hielten sich Zu- und Abflüsse die Waage. Gesucht waren zum Beispiel der db x-trackers II itraxx Crossover (WKN DBX0AR) und spanische sowie europäische Anleihen, verkauft wurden US-Staatsanleihen mit Laufzeit von 1 bis 3 Jahren.
Rohstoff-ETFs wieder gesucht
Im Übrigen stehen durch die hohe Nachfrage nach Gold auch entsprechende ETFs in der Gunst der Anleger weit oben. Die Commerzbank berichtet von großem Interesse am ComStage Commerzbank Commodity ex-Agriculture (WKN ETF090). Der Kurs des breit aufgestellten Rohstoff-ETFs, der infolge des Rohstoffpreisverfalls seit 2012 kräftig Federn gelassen hatte, ist seit Anfang Februar um 25 Prozent gestiegen.
von: Anna-Maria Borse
5. Juli 2016,
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. Juli 2016. .
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