Berenberg East European Fonds sehr interessant

München (aktiencheck.de AG) - Für die Experten von "Euro fondsxpress" ist der Berenberg East European Fonds (Berenberg Funds II - East European Equities B) sehr interessant.

Frischer Wind aus Hamburg: Nachdem Berenberg die Osteuropaexpertise im Asset Management gebündelt habe, nehme das Investoreninteresse spürbar zu. Peter Reichel manage Berenbergs Osteuropafonds und verantworte den Berenberg East European Equities seit Auflegung, der bis August 2009 noch den Namen Berenberg Funds II - East European Small & Mid Caps getragen habe.

Seit der Namensänderung fokussiere sich Reichel stärker auf größere Werte. "Das bedeutet jedoch nicht, dass wir uns von Small- & Mid-Caps verabschiedet haben. Durch die Ausweitung des Universums können wir nun in alle interessanten osteuropäischen Aktien investieren", sage Reichel. Einer der Gründe für das Umdenken liege in der mangelnden Liquidität vieler kleinerer Werte. "Die Anleger investieren in unseren Fonds, weil wir einen Mehrwert bieten. Gewährleisten können wir ihn jedoch nur dann, wenn wir bei starken Bewegungen auch reagieren können", erkläre er.

Die langfristige Wachstumsstory Emerging Europe sei für Reichel nach wie vor intakt. "Nach intensiven Maßnahmen und Stimulierungen von Notenbanken, IWF und EU ist die Krise in vielen Ländern so gut wie überwunden und die Ratingagenturen geben auch schon wieder bessere Ausblicke", sage Reichel. Dennoch glaube er, dass die Zeiten für leicht verdientes Geld an osteuropäischen Börsen erst einmal vorbei sei.

"Stock-Picking werde 2010 entscheidend sein." Warum dies so sei, erkläre er am Beispiel von Polen: "Damit dort das Defizit nicht weiter ansteigt, privatisiert der Staat sehr viele Unternehmen. Etwa 50 IPOs stehen in diesem Jahr an. Das wird sehr viel Geld absorbieren, sorgt jedoch auf den zweiten Blick für wahnsinnig gute Chancen."

Etwa durch die Privatisierung der Energieversorger. "Sie müssen privatisiert werden, weil der Staat nicht in der Lage ist, die dringend notwendigen Modernisierungen zu finanzieren - viele Kraftwerke sind 50 oder 60 Jahre alt." Von diesem Modernisierungsbedarf würden auch polnische Unternehmen profitieren: "Polimex Mostostal etwa hat schon milliardenschwere Aufträge in der Tasche."

Eine andere Story, die Reichel in Polen sehe, ist Telekom Polska: "Das ist eine klare Restrukturierungsstory. Zudem bietet die Aktie eine Dividendenrendite von rund zehn Prozent und kaum ein Investor hat sie im Portfolio", sage er. Mindestens zwei bis drei solcher außergewöhnlichen Stories finde er in fast jedem osteuropäischen Land. Ob es sich nun um einen Geflügelproduzenten in der Ukraine, Tourismusunternehmen in Kroatien oder Wodkaproduzenten in Polen handle - Reichel hätte noch viele Geschichten zu erzählen.

Der Berenberg East European Fonds sei ein Osteuropafonds der anderen Art, indem Reichel auf Russland verzichte. Zudem würden Benchmark-Schwergewichte für ihn keine Rolle spielen. Ein sehr interessanter Fonds nach Meinung der Experten von "Euro fondsxpress". (Ausgabe 8 vom 26.02.2010) (01.03.2010/fc/a/f)