08.04.2008 11:06:59
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Deutscher Fondshandel sehr moderate Umsätze
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Im Handel mit ETFs trennt sich die Mehrheit der professionellen Investoren von den großen Index-Trackern iShares Dax (DE) (ISIN DE0005933931/ WKN 593393) und iShares DJ Euro Stoxx 50 (DE) (ISIN DE0005933956/ WKN 593395), so die Deutsche Börse AG.
Kaum eine Veränderung würden die zuständigen Market Maker allerdings beim Volumen feststellen; die Umsätze im Fondshandel seien sehr moderat.
Charttechnische Überlegungen seien nach Ansicht der Market Maker verantwortlich für steigende Umsätze in einem ETF auf den österreichischen Leitindex ATX (DE) (ISIN DE000A0D8Q23/ WKN A0D8Q2). "Die Börse in Wien hat seit dem Erreichen ihres Rekordhochs bei knapp 5.000 Punkten im Oktober 2007 über 30 Prozent an Wert verloren. In den vergangenen Tagen hat sich eine Trendwende angedeutet, daher setzen Investoren auf eine stärkere Erholung im ATX", erkläre ein Händler.
Andere Anleger würden den in jüngster Zeit vernachlässigten Telekommunikationsbereich favorisieren und sich den DJ EURO STOXX Telekom (DE) (ISIN DE0006289317/ WKN 628931) in ihr Depot legen. Die höchsten Gewichtungen in dem Index hätten mit 9,5 Prozent die Telecom Italia und mit 8,7 Prozent die holländische KPN.
Verkäufe verzeichne hingegen der iShares DJ STOXX 600 Basic Banks (DE) (ISIN DE0006289341/ WKN 628934). "Nach der Rally der vergangenen zwei Wochen gehen die Investoren davon aus, dass es zunächst zu einer Verschnaufpause kommen wird. Daher sichern sie ihre Gewinne", begründe ein Händler den Abgabedruck in diesem Sektor.
Infolge der deutlichen Kursgewinne der vergangenen Wochen würden sich Anleger laut Christoph Schmidt von N. M. Fleischhacker wieder vorsichtig in den Markt trauen. "Bei der Auswahl der Neuengagements werden mit moderaten Umsätzen eher konservativ anlegende Produkte bevorzugt. Von einer groß angelegten Rückkehr der Anleger in den Markt kann aber nicht die Rede sein."
Die bevorzugten Portfolios auf den Kauflisten der Anleger seien der DWS Deutsche Aktien Typ 0 (ISIN DE0008474289/ WKN 847428), der DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN DE0009769869/ WKN 976986) und der cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101). Dirk Schröder von DBM Deutsche Börsenmakler verzeichne zudem ein größeres Interesse von Anlegern beim DWS Astra-Fund (ISIN DE0009777003/ WKN 977700). "Die Ausrichtung dieses Portfolios ist mit Werten wie BASF und Kali + Salz eher konservativ, daher glauben die Käufer wohl, mit diesem Investment keine größeren Risiken einzugehen."
Im Nebenwertebereich beobachte Schmidt verstärke Abgaben beim Allianz DIT-Nebenwerte (ISIN DE0008481763/ WKN 848176). "Einige Anleger nehmen bisher erzielte Gewinne mit, weil sie davon ausgehen, dass sich die Erholung beim MDAX® in Zukunft nicht in dem gleichen Tempo fortsetzen wird."
Überwiegende Abgaben registriere Schmidt bei Immobilien- und Geldmarktportfolios. "Da die kritischen Momente an den Aktienmärkten erst einmal vorüber sind, schichten viele Investoren ihre Investments um", vermute Schmidt. Während der KanAm grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) und der DJE Real Estate (ISIN LU0188853955/ WKN A0B9GC) stärkere Abgaben hinnehmen müssten, würden der AXA Immoselect (ISIN DE0009846451/ WKN 984645) und der Hausinvest Europa (ISIN DE0009807016/ WKN 980701) in die Depots genommen.
Bei den Geldmarktfonds würden Anleger Anteile des CB Geldmarkt Deutschland (ISIN LU0052221412/ WKN 973723) und des DWS Rendite Optima Cash (ISIN LU0225880524/ WKN A0F426) mehrheitlich zurückgeben.
Leicht anziehende Umsätze vermerke Schmidt bei ausgewählten Schwellenländer-Fonds. "Die chinesische Börse hat gerade in den vergangenen beiden Wochen hohe Kursabschläge hinnehmen müssen. Investoren, die zuvor ihre Anteile zu höheren Notierungen abgegeben haben, nutzen die niedrigeren Kurse zum Wiederanstieg. Neue Liquidität fließt aber nicht in diese Portfolios", berichte Schmidt. Nachgefragt würden der DWS China (ISIN LU0146865505/ WKN 565129), der Baring Hong Kong China Fund (ISIN IE0000829238/ WKN 972840) und der DWS Russia (ISIN LU0146864797/ WKN 939855). Der DWS India (ISIN LU0068770873/ WKN 974879) verzeichne Abgaben.
Größere Verkäufe beobachte Kollege Schröder im DWS Brazil (ISIN LU0239322612/ WKN A0H0EN). "Der brasilianische Bovespa-Index hat sich der weltweit negativen Tendenz bisher gut entziehen können. Ob sich dies in Zukunft angesichts der wahrscheinlichen Rezession in den USA fortsetzen kann, ist nicht sicher." Investoren hätten aber mögliche unangenehme Überraschungen vermeiden wollen und würden daher ihre Anteile zurückgeben, schließe Schröder. (08.04.2008/fc/a/f)
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