15.04.2008 17:02:36
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Fondshandel mit wenig Bewegung
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Von Zurückhaltung im Handel mit Indexfonds berichtet der zuständige Market Maker der HypoVereinsbank, der die deutschen iShares-Papiere betreut, so die Deutsche Börse AG.
"Die Quartalszahlen von General Electric und Alcoa haben in der vergangenen Woche für Ernüchterung gesorgt. Nach dieser Erfahrung möchte sich kein Anleger in Erwartung neuer Unternehmensbilanzen zu weit aus dem Fenster lehnen." In den beiden meistgehandelten ETFs (ISIN DE0005933931/ WKN 593393 und ISIN DE0005933956/ WKN 593395) auf die Leitindices Dax und DJ Euro Stoxx 50 würden sich Käufe und Verkäufe bei niedrigem Umsatzvolumen die Waage halten. Einzig in Branchen-ETFs auf den Energie- und Rohstoffsektor hätten sich heute Engagements gezeigt.
Ein neues Rekordhoch beim Ölpreis lasse das Interesse der Investoren für einen ETF mit europäischen Aktien aus dem Roh- und Grundstoffbranche steigen. Der iShares DJ STOXX 600 Basic Resources (DE) (ISIN DE0006344765/ WKN 634476) enthalte alle Unternehmen des DJ STOXX-Universums, die diesem Sektor zugerechnet würden. Schwergewichte seien die Aktien der australischen Minenbetreiber BHP Billiton und Rio Tinto mit einem Anteil von jeweils 17 Prozent.
Von der stabilen Entwicklung der Versorgeraktien profitiere der iShares DJ STOXX 600 Utilities (DE) (ISIN DE0006289457/ WKN 628945). Das deutsche Versorgerunternehmen E.ON sei mit 17 Prozent der höchstgewichtete Titel im Indexfonds. "Die relative Stärke der Aktie im Verhältnis zur Entwicklung des Gesamtmarktes könnte auch die Attraktivität dieses Produkts gesteigert haben", erkläre der zuständige Market Maker. Zweitgrößter Wert mit 10 Prozent sei der französische Konzern SUEZ, gefolgt von der spanischen Iberdrola mit 8 Prozent.
Ähnliche Motive vermute der Händler beim anziehenden Kaufinteresse für den iShares DJ STOXX 600 Chemie (DE) (ISIN DE0006344732/ WKN 634473). Schwergewichte seien die Aktien von Bayer mit einem Anteil von 20 Prozent, Akzo Nobel mit 7 Prozent sowie Syngenta mit 6 Prozent und Imperial Chemical mit 5 Prozent.
Auch im Handel mit aktiv verwalteten Publikumsfonds seien steigende Rohstoffpreise nach Meinung des Fonds-Spezialisten Dirk Schröder von DBM für höhere Umsätze beim M&G Global Basics (ISIN GB0030932676/ WKN 797735) verantwortlich. "Der Fonds investiert überwiegend in Unternehmen und Dienstleister der Grundstoffindustrie. Daneben sind noch Konsumgüter und Versorger Bestandteil des Portfolios. Anleger, die von einer längeren Stagnation des Weltwirtschaftwachstums ausgehen, setzen damit auf Unternehmen, die auch in mageren Zeiten einen kontinuierlichen Umsatz vorweisen können", erkläre Schröder.
Über eine ruhige Woche im Handel mit aktiv verwalteten Fonds berichte Christoph Schmidt von N.M. Fleischhacker. "Die Anleger bleiben in Wartestellung. Scheinbar gehen sie nicht davon aus, dass das aktuelle Kursniveau verteidigt werden kann und erhoffen sich noch niedrigere Kurse." Auch Kollege Dirk Schröder beobachte, dass die Investoren nicht davon überzeugt seien, dass der Markt schon seinen Boden gefunden habe. "Es fehlen einfach die positiven Nachrichten, die den Anlegern die nötige Sicherheit geben, um wieder verstärkt zu investieren."
Im Bereich der Portfolios mit deutschen Standardwerten würden Anleger umschichten, wisse Schmidt. Verkauft würden der cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101), der DWS Aktien Typ O (ISIN DE0008474289/ WKN 847428) und Deutsche Postbank Europa Aktien (ISIN DE0009797720/ WKN 979772). Käufe verzeichne der DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN DE0009769869/ WKN 976986). Gefragt sei zudem der Deutsche Postbank Europa Renten (ISIN DE0009797704/ WKN 979770). "Der Fonds investiert überwiegend in Staatsanleihen und Pfandbriefe. Der Anlageschwerpunkt liegt auf Euroanleihen", ergänze Schmidt.
Neben Nachfrage nach den wohl bekannten KanAm grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) und SEB ImmoInvest (ISIN DE0009802306/ WKN 980230) beobachte Schmidt auch großes Interesse am CS Euro Real (ISIN DE0009805002/ WKN 980500), ein Fonds mit Büroliegenschaften in europäischen Metropolen.
Bei Investments in Schwellenländer sei das Anlegerverhalten sehr differenziert. Während der DWS India abgegeben werde (ISIN LU0068770873/ WKN 974879), würden Anteile am DWS China (ISIN LU0146865505/ WKN 565129) und dem Baring Hong Kong China (ISIN IE0000829238/ WKN 972840) in die Depots wandern. "Den erneuten Kursrutsch beim chinesischen Shanghai A-Index betrachten langfristig orientierte Investoren als Kaufgelegenheit, die Umsätze ziehen spürbar an", berichte Schröder.
Steigende Rohstoffpreise seien nach Meinung von Schröder für höhere Umsätze beim M&G Global Basics verantwortlich. "Der Fonds investiert überwiegend in Unternehmen und Dienstleistern der Grundstoffindustrie. Daneben sind noch Konsumgüter und Versorger Bestandteil des Portfolios. Anleger, die von einer längeren Stagnation des Weltwirtschaftwachstums ausgehen, setzen damit auf Unternehmen, die auch in mageren Zeiten einen kontinuierlichen Umsatz vorweisen können", erkläre Schröder. (15.04.2008/fc/a/f)
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