22.04.2008 17:29:19
|
Immobilen- und Schwellenländerfonds gefragt
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Beim Handel mit Indexfonds auf Xetra bestimmen eindeutig Käufer das geschehen, so die Deutsche Börse AG.
Produkte auf die großen Leitindices wie der iShares Dax (DE) (ISIN DE0005933931/ WKN 593393) und der iShares DJ Euro Stoxx 50 (DE) (ISIN DE0005933956/ WKN 593395) kämen bei scheinbar moderaten Umsätzen in die Depots der Anleger. "Den aktuellen Rücksetzer halten die Investoren noch nicht für das Ende der Aufwärtsbewegung, sondern lediglich für eine Verschnaufpause auf dem Weg nach oben", vermute ein Händler.
Bewegungen bei ETFs in einzelnen Branchen seien von Übernahmespekulationen geprägt. "Die Absicht der France Télécom, den schwedischen Wettbewerber TeliaSonera zu übernehmen, kommt bei den Anlegern nicht gut an. Sie befürchten eine Übernahmeschlacht und damit neue Belastungen für die ohnehin hoch verschuldeten Unternehmen", erkläre der zuständige Market Maker. Investoren würden sich von einem Indexfonds (ISIN DE0006289317/ WKN 628931) trennen, der den DJ EURO STOXX Telekom nachbilde. Er enthalte europäische Telekommunikationsaktien wie Telekom Italia, die holländische KPN, Portugal Telekom und die griechische Hellenic Telekom.
Abgaben würden zudem Gesundheitsaktien verzeichnen. Nach Auskunft des Market Makers seien Gerüchte im Umlauf, dass der US-Pharmakonzern Baxter dem deutschen Wettbewerber Fresenius Medical Care ein Übernahmeangebot unterbreiten wolle. "In der aktuell fragilen Marktsituation achten die Investoren auf alles, was den Aktienkurs eines Unternehmens zusätzlich belasten könnte. Im Zweifel trennen sie sich sofort von ihren Positionen", erkläre der Händler. Verkauft werde der iShares DJ STOXX 600 Health Care (DE) (ISIN DE0006289374/ WKN 628937). Schwergewicht sei mit einem Anteil von 21 Prozent das britische Unternehmen GlaxoSmithKline, gefolgt von Novartis mit einer Gewichtung von 18 Prozent und Roche mit 16 Prozent.
Die Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt in der vergangenen Woche würden bei Investoren nach Beobachtung von Christoph Schmidt von N. M. Fleischhacker nicht auf fruchtbaren Boden fallen. "Die Anleger stehen der positiven Entwicklung nach wie vor misstrauisch gegenüber und bevorzugen bei ihren Engagements konservative Produkte. Eine breit angelegte Rückkehr von Investoren in den Markt ist aber bisher nicht in Sicht. Das Umsatzvolumen bleibt auf niedrigem Niveau." Während chancenorientierte anlegende Portfolios wie der DWS Deutsche Aktien Typ 0 (ISIN DE0008474289/ WKN 847428) und der DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN DE0009769869/ WKN 976986) überwiegend abgegeben würden, würden Anteile des cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101) steigende Nachfrage verzeichnen.
Das kontinuierliche Kaufinteresse bei Immobilien- und Geldmarktportfolios setze sich weiter fort. "Diese Produkte profitieren nach wie vor vom Misstrauen gegenüber den Aktienmärkten", erzähle Schmidt. Hohe Nachfrage würden der KanAm grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) sowie der Hausinvest Europa (ISIN DE0009807016/ WKN 980701) verzeichnen. Im Bereich der Geldmarktfonds registriere Schmidt beim DWS Rendite Optima Four Seasons (ISIN LU0225880524/ WKN A0F426) und dem Pioneer Invest Euro Geldmarkt (ISIN DE0009752451/ WKN 975245) anziehende Umsätze.
Die Korrektur an den Börsen Chinas und Indiens lasse die Nachfrage nach den häufig gehandelten Portfolios in diesem Segment steigen. "Der chinesische Aktienmarkt hat seit Jahresbeginn schon über 40 Prozent an Wert verloren, viele Anleger haben scheinbar auf diesen Rückschlag gewartet, um günstig investieren zu können. Ähnlich verhält sich die Situation in Indien", vermute Dirk Schröder von DBM. Zu den Favoriten der Anleger würden der DWS China (ISIN LU0146865505/ WKN 565129), der Fidelity China Fokus A (ISIN LU0173614495/ WKN A0CA6V), der Baring Hong Kong China (ISIN IE0000829238/ WKN 972840) und der DWS India (ISIN LU0068770873/ WKN 974879) gehören.
Wieder auflebendes Interesse registriere Experte Schmidt beim DWS Russia (ISIN LU0146864797/ WKN 939855). "Neue Rekordmarken beim Ölpreis werden die Einnahmen in sehr rohstoffabhängigen Ländern wie Russland weiter sprudeln lassen. Entsprechend optimistisch sind Investoren für die russischen Rohstoffaktien." Kollege Schröder beobachte in diesem Zusammenhang größere Umsätze in Portfolios mit Schwerpunkt Lateinamerika und Brasilien. "Der Ölfund vor der brasilianischen Küste in der vergangenen Woche wirkt sich unter den gegebenen Umständen mit knappen Ölvorräten positiv auf die künftigen Wirtschaftsaussichten des ohnehin rohstoffreichen Landes aus." Investoren würden sich den MLIIF Latin America (ISIN LU0072463663/ WKN 987139) und den Threadneedle Latin America (ISIN GB0030810575/ WKN 987674) in ihre Depots legen. (22.04.2008/fc/a/f)
Wenn Sie mehr über das Thema Fonds erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!