27.11.2014 08:49:34

MÄRKTE EUROPA/Öl wird vor OPEC-Treffen immer billiger

   Von Benjamin Krieger

   Der Ölpreis fällt und fällt und ist am Donnerstag das beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Kurz vor der OPEC-Sitzung in Wien verdichten sich die Hinweise, dass die zwölf Mitgliedstaaten sich nicht auf eine Drosselung ihrer Produktion einigen können. So deutete der saudische Ölminister an, er werde nicht für eine solche Senkung eintreten. Der Preis für ein Barrel leichtes US-Heizöl ist im asiatischen Handel auf 72,61 US-Dollar gefallen. Vom Hoch im Juni ist der Ölpreis um 30 Prozent eingebrochen. Nordseeöl der Sorte Brent ist so billig wie seit vier Jahren nicht mehr.

   "Die Investoren sind nicht überzeugt davon, dass man sich auf Kürzungen beim Ölausstoß einigen kann", sagt Stan Shamu vom Broker IG. Das lastet in Asien auf den Aktienkursen der Ölproduzenten. In Sydney verlieren beispielsweise Woodside Petroleum 3 Prozent. Auch Europas Ölsektor könnte also wieder unter Druck geraten.

   Der Dax dürfte unterdessen die beeindruckende Gewinnstrecke verlängern. Seit acht Handelstagen in Folge geht es schon aufwärts. "Der DAX nähert sich immer mehr der 10.000er Marke und dürfte das Rekordhoch von 10.051 Punkten in den nächsten Wochen testen", ist sich Stan Sham sicher. Der Stratege sieht den DAX im frühen Handel 29 Punkte höher bei 9.945 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 wird 0,2 Prozent fester erwartet.

   "Input" für die Börsen gibt es am Donnerstag reichlich. So die Reden des EZB-Präsidenten Mario Draghi, seines Vize Vitor Constancio und des Bundesbank-Chefs Jens Weidmann. Verbraucherpreise aus etlichen Bundesländern sowie aus Gesamtdeutschland dürften auf großes Interesse stoßen angesichts deflationärer Tendenzen in der Eurozone. Diese treiben den Notenbankern schon seit einiger Zeit Sorgenfalten auf die Stirn.

   Die Geldmenge M3 könnte ferner Hinweise auf das Wachstum in der Eurozone geben. Und schließlich wird eine monatliche Umfrage zur Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone veröffentlicht. An der Wall Street wird wegen Thanksgiving nicht gehandelt und am Freitag ist der Handel verkürzt. Impulse von dort fallen also aus.

   Das gilt auch für kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen. Bei Infineon liegen Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal über den Konsensschätzungen von Analysten. "Einige Eckpunkte liegen über, andere leicht unter Erwartung", sagt ein Händler: "Da jeder Analyst mit leicht schwächeren Daten aus den üblichen saisonalen Gründen gerechnet hatte, dürfte es hier aber keinen Überraschungseffekt geben". Im Frankfurter Spezialistenhandel zeigt sich die Aktie gut behauptet.

   Fraport-Aktien könnten unter Druck geraten, nachdem Goldman Sachs laut Händlern die Aktie auf "Neutral" von "Buy" gesenkt hat. Im Frankfurter Spezialistenhandel büßt das Papier 0,6 Prozent ein.

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   November 27, 2014 02:18 ET (07:18 GMT)

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