Ölpreise erholen sich im Tagesverlauf - Verhandlungen mit Iran schwierig

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Aufgrund schwieriger Verhandlungen mit Iran haben sich die Ölpreise am Montag im Tagesverlauf wieder etwas erholt, nachdem sie am Morgen deutlich gesunken waren. Die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) konnte sogar zulegen. Der Preis für ein Fass stieg um 22 Cent auf 52,91 Dollar. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Mittag 58,59 US-Dollar. Das waren 15 Cent weniger als am Freitag.

Die Stimmung im Handel ist dominiert von den Versuchen, noch im Laufe des Montags mit dem Iran eine Einigung auf ein Atomabkommen zu finden. Die Hoffnungen darauf, dass dies gelingt, ist im Laufe des Nachmittags etwas gedämpft worden, denn auf dem Weg zu einer Einigung gibt es offenbar noch einige Hürden.

Der kanadische Fernsehsender CBC-News meldete, der Iran sei nicht bereit, einem Abkommen zuzustimmen, in dem das iranische Atomprogramm als illegal bezeichnet werde. Zudem gebe es derzeit noch Uneinigkeit zu der Frage, wie mit dem UN-Waffenembargo umzugehen sei. Im Falle einer Einigung würden Sanktionen aufgehoben und zusätzliches Öl könnte aus dem Iran exportiert werden. Das würde Druck auf die Preise ausüben.

Weniger Einfluss auf die Ölpreise hatte offenbar, dass Saudi-Arabien seine Ölproduktion auf Rekordniveau hochgefahren hat. Im Juni war in dem Land die Produktion so hoch wie zuletzt vor 35 Jahren, wie am Mittag bekannt geworden war. Insgesamt haben die Opec-Staaten laut aktuellem Opec-Monatsbericht die höchste Produktion seit drei Jahren zu verzeichnen.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Freitag bei 55,99 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 45 Cent mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./tos/bgf