16.03.2022 19:17:40
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US-Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte
Von Nick Timiraos und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)--Die US-Notenbank hat ihre Geldpolitik gestrafft und eine Reihe weiterer Zinserhöhungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt, um die hohe Inflation im Land einzudämmen. Der Leitzins stieg um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Es ist die erste Zinserhöhung seit Dezember 2018. Ökonomen und Börsianer hatten diesen Schritt einhellig erwartet. Der Beschluss fiel mit einer Gegenstimme; der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, votierte für eine Straffung um 50 Basispunkte.
Die Inflation in den USA liegt mit 7,9 Prozent auf den höchsten Stand seit 40 Jahren und weit über dem Zielwert der Fed, die eine jährliche Rate von 2 Prozent anpeilt. Fed-Chef Jerome Powell hatte die Zinserhöhung gewissermaßen schon avisiert - angesichts der hohen Inflation, der starken Nachfrage und des angespannten Arbeitsmarktes wäre es angemessen, wenn die Zentralbank den Leitzins anheben würde, sagte Powell jüngst vor dem US-Kongress.
Die neuen Projektionen zeigten, dass die meisten US-Notenbanker davon ausgehen, dass der Leitzins bis Ende dieses Jahres auf mindestens 1,875 Prozent steigen wird und bis Ende 2023 auf etwa 2,75 Prozent. Im Jahr 2024 dürften die Zinsen auf diesem Niveau bleiben. Das bedeutet insgesamt sieben Erhöhungen um je 25 Basispunkte in diesem Jahr und drei oder vier weitere Erhöhungen im nächsten Jahr.
Wegen der hohen Inflation war zwischenzeitlich sogar über eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte spekuliert worden. Doch wegen des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Unsicherheit für Wirtschaft und Märkte wurde diese Spekulation wieder ausgepreist. Aber sollte die Inflation noch stärker außer Kontrolle geraten, muss die Fed vielleicht doch noch auf Schritte von 50 Basispunkte zurückgreifen.
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March 16, 2022 14:17 ET (18:17 GMT)