DAX
21.12.2015 14:49:41
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Aktien Frankfurt: Anleger hoffen auf 'Weihnachtsrally'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der weihnachtliche Kaufrausch scheint die Anleger am Frankfurter Aktienmarkt gepackt zu haben. Nach einem verhaltenen Auftakt sprang der DAX am Montag ins Plus. Am Nachmittag stand er 0,69 Prozent höher bei 10 681,79 Punkten. Damit knüpfte er an seine positive Vorwoche an.
"Die Weihnachtsrally kommt fast immer", kommentierte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar die gute Entwicklung. Die Anleger hoffen auch nach Ansicht von Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Devisenhändler CMC Markets, auf die "saisonal positive Zeit" vor den Feiertagen. "Hatte am Freitag noch der große Verfall am Terminmarkt die Kurse gedrückt, setzt sich nun der Optimismus durch", sagte er.
KAUM NOCH TERMINE BIS JAHRESENDE
Bei den anderen wichtige Indizes bröckelten die Gewinne hingegen ab: Der MDAX der mittelgroßen Werte gab bis zum Nachmittag um 0,14 Prozent auf 20 619,88 Punkte nach, der Technologiewerte-Index TecDAX verlor 0,07 Prozent auf 1813,62 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 legte am Montag um 0,21 Prozent auf 3267,44 Punkte zu.
Auf Jahressicht liegt der MDax allerdings um mehr als 20 Prozent und der TecDax um mehr als 30 im Plus, während der Dax um knapp 9 Prozent gestiegen ist.
Bis zum Ende eines ereignisreichen Börsenjahres 2015 bleiben nur noch wenige Handelstage, an denen kaum Termine auf der Agenda stehen. Auch konjunkturseitig sind vor und zwischen den Feiertagen kaum marktbewegende Nachrichten zu erwarten.
JAHRESVERLIERER EON UND RWE IM DAX VORN
Zu den Favoriten der Anleger im deutschen Leitindex gehörten einige Werte, die auf Jahressicht zu den stärksten Verlierern zählen: Die Titel der Versorger RWE und Eon verteuerten sich um jeweils über 3 Prozent. Seit Jahresbeginn mussten sie wegen der Energiewende in Deutschland höhere Verluste als alle anderen Dax-Titel hinnehmen.
Die angesichts des Skandals um gefälschte Abgaswerte gebeutelten Vorzugsaktien von Volkswagen (Volkswagen vz) stiegen um 2,50 Prozent. Größter Tagesverlierer waren die Titel der Deutschen Börse (Deutsche Börse) mit einem Minus von 1,49 Prozent.
ÖLPREIS HILFT LUFTHANSA UND STAHLPREIS HILFT THYSSENKRUPP
Für die Lufthansa-Titel (Deutsche Lufthansa) ging es um 2,94 Prozent hoch - sie profitierten von der anhaltenden Talfahrt der Ölpreise. Den Papieren des Industrie- und Stahlkonzerns thyssenkrupp taten hingegen die steigenden Preise für Stahl und Eisenerz gut: Sie legten um 1,11 Prozent zu. Im MDax kletterten die Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter um zuletzt 2,29 Prozent zu.
An der TecDax-Spitze legten die Aktien von SMA Solar (SMA Solar Technology) um 3,44 Prozent zu dank der Entscheidung des US-Kongresses, die steuerliche Förderung von Investitionen in Solarstromanlagen fortzusetzen.
GFK SACKEN AB - HORNBACH LEIDET UNTER MILDEM WETTER
Kursbewegende Nachrichten gab es auch im SDAX der geringer kapitalisierten Unternehmen. So sackten die GfK-Titel (GfK SE) um 10,48 Prozent ab. Hier belastete eine Gewinnwarnung. Ein Händler sprach von einer Menge Problemen, die nicht so bald gelöst werden dürften.
Die Aktien der Hornbach Holding sanken nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 0,66 Prozent. Wegen des milden Herbsts war das Wintersortiment weniger gefragt. Auch gestiegene Kosten beim Ausbau der Internet-Aktivitäten und Einmaleffekte aus der Übernahme von Standorten pleite gegangener Konkurrenten belasteten. Die konkretisierte operative Ergebnisprognose lasse nun einen bis zu 15-prozentigen Einbruch gegenüber dem Vorjahr befürchten, sagte ein Börsianer.
ZAHLREICHE INDEX-ÄNDERUNGEN
Ansonsten traten zu Wochenbeginn einige Änderungen in den Aktienindizes der Deutschen Börse in Kraft: Die Bayer-Kunststofftochter Covestro und der Außenwerber Ströer steigen in den MDax auf. Ihren Platz räumen müssen dafür der Fahrzeug- und Maschinenbauer MAN sowie Kabel Deutschland. Im TecDax ersetzt der Wafer-Hersteller Siltronic den Maschinenbauer Manz.
In den SDax übernimmt der Betreiber von Online-Marktplätzen Scout24 den Platz von Ströer. Außerdem ziehen das Maschinenbauunternehmen Schaeffler, die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz und der Finanzdienstleister Hypoport in den Index ein. Gehen müssen dafür der Bekleidungshändler Tom Tailor, die Industrieholding Gesco und der Automobilzulieferer SHW./mzs/gl/
--- Von Michaela Zin Sprenger und Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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