10.06.2009 12:39:00
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Aktien Frankfurt: Sehr fest - 'Seitwärtsbewegung bald zu Ende'
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der deutschen Aktienmarkt hat am Mittwoch nach zwei Verlusttagen deutliche Gewinne verzeichnet. Der Dax <DAX.ETR> baute angesichts positiv erwarteter US-Börsen sein Plus aus und legte bis zum Mittag um 2,00 Prozent auf 5.097,71 Zähler zu. Damit konnte der Leitindex sich etwas von der psychologisch wichtigen 5.000-Punkte-Marke absetzen. Der MDAX der mittelgroßen Werte <MDAX.ETR> stieg um 2,47 Prozent auf 5.931,31 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDax <TDXP.ETR> ging es um 1,98 Prozent auf 646,97 Punkte hoch. Einige Unternehmen halten ihre Hauptversammlung ab, am Nachmittag steht dann die Handelsbilanz der USA auf der Agenda. Optimistisch äußerte sich Marktstratege Wolfgang Duwe von der Bremer Landesbank zu den Aussichten an der Börse. "Momentan befinden wir uns noch in einer technischen Seitwärtsbewegung, aber schon in den nächsten Tagen sollte es weiter nach oben gehen", äußerte der Experte. Aktuell sei der Handel vor dem morgigen Feiertag, an dem die Börse geöffnet bleibt, eher ruhig. Daran dürfte sich bis zum Wochenende auch nichts mehr ändern. "Natürlich wäre es schöner, wenn ein Ausbruch nach oben von einem höheren Volumen getragen würde", räumte Duwe ein, betonte aber: "Das ändert nichts an meiner fundamental positiven Einschätzung." Arcandor-Titel <ARO.ETR> sprangen nach dem heftigen Kurseinbruch der vergangenen zwei Tage um 23,64 Prozent auf 0680 Euro hoch. Nach den Insolvenzanträgen des Handelskonzerns bekräftigte METRO-Chef Eckhard Cordes erneut das Interesse an den Karstadt-Warenhäusern des Konkurrenten. Laut "Handelsblatt" prüft METRO bereits jetzt, schon vor einer möglichen Übernahme, den Weiterverkauf von Kaufhof und Karstadt nach einer möglichen Fusion. Als potenzieller Interessent gilt der italienische Unternehmer Maurizio Borletti. Die Äußerungen von Cordes beinhaltete nichts Neues, hieß es indes aus dem Markt. METRO-Titel gewannen 3,70 Prozent auf 36,67 Euro. Dank einer Prognosebestätigung ging es für Siemens-Aktien <SIE.ETR> um 2,48 Prozent auf 54,45 Euro hoch. Der Mischkonzern rechnet in seinen drei Kernfeldern Industrie, Energie und Medizintechnik weiterhin mit einem Ergebnis über dem Vorjahresniveau von 6,6 Milliarden Euro. Papiere von STADA Arzneimittel <SAZ.ETR> bauten ihre Gewinne auf 3,03 Prozent und 18,02 Euro aus, nachdem der Arzneimittelhersteller ebenfalls seine Ziele für das laufende Jahr bekräftigt hatte. Titel von Heidelberger Druck <HDD.ETR> legten um 7,03 Prozent auf 4,87 Euro zu. Der angeschlagene Druckmaschinen-Hersteller erhält eine Landesbürgschaft. Der Wirtschaftsausschuss sagte am Dienstag staatliche Hilfe im Umfang von 229,02 Millionen Euro zu, teilte der Landtag Baden-Württemberg mit. Insgesamt hat Heidelberger Druck 850 Millionen Euro staatliche Hilfen beantragt. Dafür ist nach dem grünen Licht aus Stuttgart nun der Weg frei. Ein Händler räumte der Nachricht indes wenig Neuigkeitswert ein. "Das Unternehmen hatte bereits gestern die grundsätzliche Zusage für einen KfW-Kredit bekannt gegeben", sagte er. Ein positiv aufgenommener Medienbericht ließ HeidelbergCement-Papiere <HEI.ETR> um 6,88 Prozent auf 28,74 Euro steigen. Die Gläubiger der Industriellen-Familie Merckle gewähren der Unternehmensgruppe weiteren Kredit, wie das "manager-magazin" in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet. Die Banken haben dem Bericht zufolge der Merckle-Gruppe Sanierungskredite in Höhe von 430 Millionen Euro bewilligt. In Gegenzug habe sich Familienerbe Ludwig Merckle verpflichtet, den Arzeimittelhersteller Ratiopharm, Beteiligungen an dem Baustoffkonzern HeidelbergCement sowie wenn nötig auch den Pharmagroßhändler Phoenix zu verkaufen. Ein Händler sagte: "Die Meldung kommt nicht ganz unerwartet, wirkt aber doch positiv, da die Gespräche zuletzt wieder zu stocken schienen." Damit habe Merckle wieder etwas Luft und das wirke positiv. Neben Unternehmensnachrichten sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Dank einer Hochstufung durch HSBC sprangen adidas-Titel <ADS.ETR> mit plus 5,77 Prozent auf 27,31 Euro an die DAX-Spitze. Die jüngsten Ergebnisse und der Ausblick seien zwar "schockierend schlecht" gewesen, doch dürfte es nun keine weiteren negativen Nachrichten mehr geben, hieß es. Eine positive Studie ließ auch Henkel-Papiere <HEN3.ETR> um 4,17 Prozent auf 23,48 Euro steigen. ING hob das Votum für die Titel des Konsumgüterherstellers von "Hold" auf "Buy" an und erhöhte das Kursziel von 19,50 auf 26,00 Euro. Die Anleger schauten bereits über das laufende Jahr hinaus auf die wahrscheinliche Erholung 2010, schrieb Analyst Marco Gulpers in einer aktuellen Studie. Stahlwerte konnten deutlich zulegen, wofür Händler starke Vorgaben der US-Konkurrenten United States Steel <X.NYS> <USX1.FSE> und AK Steel <AKS.NYS> als Grund nannten. Deren Titel hatten dank einer positiven Studie von Morgan Stanley und steigender Stahlpreise am Vorabend kräftige Gewinne verbucht. ThyssenKrupp <TKA.ETR> verteuerten sich um 3,93 Prozent auf 20,35 Euro, Salzgitter <SZG.ETR> gewannen 3,88 Prozent auf 67,26 Euro. Anteilsscheine von Infineon Technologies <IFX.ETR> rückten um 3,78 Prozent auf 2,610 Euro vor. Cazenove bleibt dem Chiphersteller gegenüber positiv gestimmt und sieht eine bessere Entwicklung für die Sparten Wireless und Automotive. SAP-Aktien <SAP.ETR> verloren hingegen 0,84 Prozent auf 30,175 Euro. Händler verwiesen auf eine Abstufung durch Merrill Lynch als Belastung./gl/rum --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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