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26.05.2015 18:06:39

Aktien Zürich Schluss: Euro- und Zinssorgen setzen SMI unter Druck

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit Kursverlusten in die verkürzte Börsenwoche nach Pfingsten gestartet. Zunächst trübten die anhaltende Unsicherheit um das von der Pleite bedrohte Griechenland sowie der überraschend deutliche Linksruck bei den spanischen Kommunalwahlen die Stimmung der Börsianer. In der zweiten Handelshälfte drückten durchmischt ausgefallene Konjunkturdaten und Zinssorgen in den USA den Leitindex zusätzlich in die Verlustzone und unter die Marke von 9.300 Stellen. Größere Verluste waren bei Zyklikern und Finanzwerten zu sehen, aber etwa auch das Pharma-Schwergewicht Novartis büßte deutlich an Wert ein.

Äußerungen aus Regierungskreisen in Athen verunsicherten die Anleger: Über das Wochenende war zunächst aus dem Innenministerium zu hören, dass eine fällige Rückzahlung an den IWF nicht erfolgen werde, ehe kurz darauf ein Regierungssprecher das Gegenteil erklärte. Aber auch die Wahlen in Spanien, wo die neue Linkspartei Podemos überraschende Erfolge erzielt hatte und die regierenden Konservativen herbe Verlust hinnehmen mussten, waren Gift für die Börse. Denn Ministerpräsident Rajoy gelte als Garant für die Reformpolitik und die wirtschaftliche Erholung Spaniens, hieß es. In den USA spekulierten Anleger mit einer Zinserhöhung noch in diesem Jahr, was den Druck auf die Aktien noch erhöhte.

Bis Börsenschluss verlor der Swiss Market Index (SMI (SMI)) 0,86 Prozent auf 9 272,68 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,87 Prozent auf 1 387,57 Punkte und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) 0,86 Prozent auf 9 410,30 Zähler ein. Von den 30 wichtigsten Aktien standen am Ende 28 im Minus und nur zwei im Plus.

Im SMI/SLI gingen zu Beginn der neuen Börsenwoche Clariant (-2,6 Prozent) als größte Verlierer aus dem Handel, ohne dass es Nachrichten zum Spezialchemie-Unternehmen gegeben hätte. Aber auch Swatch (-1,9 Prozent) und Richemont (-2,1 Prozent) kamen als konjunkturabhängige Aktien stark unter Druck und bauten so die Verluste vom Freitag aus. Die ZKB hatte beide Luxusgütertitel auf "Untergewichten" von "Übergewichten" herabgestuft und zudem aus dem Portfolio Schweiz Standardwerte gestrichen. Nach der enttäuschenden Umsatzentwicklung von Richemont im April senkte der zuständige Analyst die Gewinnschätzungen für beide Unternehmen.

Weit hinten in der Tabelle standen etwa auch Credit Suisse (-2,3 Prozent) während UBS (-0,4 Prozent) weniger deutlich an Wert einbüßten. Der Branche drohen in den USA offenbar erneut Strafen wegen Manipulationen des Devisenmarkts. Laut der "Financial Times" will die New Yorker Bankenaufsicht Untersuchungen über die Vorgänge im computergesteuerten Devisenhandel wegen Missbrauchsverdachts intensivieren. Julius Bär (-1,0 Prozent) konnten am Ende kaum von einem Bericht des "Wall Street Journal" profitieren, in dem von einer geringeren Buße im US-Steuerstreit als bisher erwartet die Rede war.

Das Pharma-Schwergewichte Novartis belastete den Index mit einem Minus von 1,1 Prozent. Wenig Beachtung fand die Heraufstufung der Bank Vontobel auf "Buy" von zuvor "Reduce". Die beiden weiteren Schwergewichte Roche und Nestlé büßten 0,6 Prozent beziehungsweise 0,7 Prozent ein.

Sika verloren 0,9 Prozent und reihten sich damit im Mittelfeld ein. Über das Wochenende gab einmal mehr der Streit um die geplante Übernahme der Stimmenmehrheit durch Saint Gobain Gesprächsstoff. Ein Rechtsgutachten bescheinigt der Verkäuferin, der Familienholding SWH, eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg bei der Anfechtung der Wiederwahl der Sika-Verwaltungsräte an der ordentlichen Hauptversammlung.

Die einzigen Gewinner bei den Bluechips hießen Sonova (+0,9 Prozent) und ABB (+0,6 Prozent). Bei ABB wurde am Markt mit einer guten Auftragsentwicklung gerechnet während Sonova die Aufwärtsbewegung der vergangenen Woche fortsetzen konnten./mk/tp/AWP/stb

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Novartis AG 80,10 -0,27% Novartis AG
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