26.03.2015 21:07:37
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Allg. Zeitung Mainz: Abgründe / Kommentar zur Ursache des Flugzeugabsturzes
Mainz (ots) - Schneller als erwartet erreicht uns die Ursache des
Absturzes der Germanwings-Maschine mit 150 Todesopfern in den
südfranzösischen Alpen. Und die Auflösung des Rätsels ist noch
bestürzender als die Nachricht von der Katastrophe selbst, die so
viel unfassbares Leid ausgelöst hat. Man mag noch immer vor
vorschnellen Schlüssen warnen - die Auswertung des Stimmen-Rekorders
ist allerdings so eindeutig, dass kaum noch Raum für Zweifel bleibt.
Und selbst wenn der Flugdatenschreiber gefunden wird, kann man nicht
von weitergehenden Erkenntnissen ausgehen. Die Erklärung für das
scheinbar Unerklärbare, warum der Airbus A320 nicht von seiner
Flugbahn abgewichen war und im kontrollierten Sinkflug in dem
Gebirgsmassiv zerschellte, liegt im Unergründbaren, im Verhalten
eines einzigen Menschen. Was für eine schreckliche Nachricht für die
Angehörigen und Freunde der Opfer. Zu realisieren, dass die Liebsten
nicht einem Unfall oder einer Verkettung von menschlichem und
technischem Versagen zum Opfer gefallen sind, sondern der bewussten
Entscheidung eines Gestörten. Und um wieviel schrecklicher ist diese
Nachricht noch für die Eltern des 27-jährigen Co-Piloten, die bis
gestern um ihren Sohn als Opfer dieser Katastrophe trauerten. Wie
sollen sie je wieder auf die Beine kommen? Für die zivile Luftfahrt
kann die Auflösung dieser Katastrophe einen ähnlichen Wendepunkt
bedeuten wie der 11. September 2001. Wurden hernach die Flugkabinen
verriegelt, müssen sich Airlines und Hersteller nun Gedanken darüber
machen, wie diese Verriegelung gegen den Willen eines
suizidgefährdeten Piloten wieder aufgelöst werden kann. Schon hat die
Fluggesellschaft Norwegian ihr Bordpersonal angewiesen, dass ein
vakanter Pilotensitz durch ein anderes Crewmitglied besetzt werden
muss. Vielleicht werden eines Tages auch Spezialisten vom Boden aus
in die Steuerung computergeführter Flugzeuge eingreifen können. Das
alles sind richtige Überlegungen. Einen absoluten Schutz davor, dass
Menschen Maschinen als Waffen missbrauchen, wird es aber ebenso wenig
geben, wie es diesen absoluten Schutz gegen Unfälle oder auch den
Missbrauch von echten Waffen gibt. Es bleibt die Fassungslosigkeit
über die Abgründe der menschlichen Psyche.
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de
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