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24.01.2017 22:43:56

Allg. Zeitung Mainz: Egal / Kommentar zur SPD / Von Lars Hennemann

Mainz (ots) - Die klassische griechische Philosophie kennt den Begriff der Aporie: ein unauflösbares Problem. Der Volksmund sagt zu solchen Situationen: Egal was man tut, es ist sowieso falsch. Willkommen also bei der SPD. Die Entscheidung in puncto Kanzlerkandidatur hat lange genug gedauert. Und egal wie Gabriel sich hätte entscheiden können und sich nun entschieden hat: So richtig optimal ist es nicht geworden. Der bullige Niedersachse ist ein politisches Naturtalent, vermutlich sogar das größte, das die SPD seit Gerhard Schröder hatte. Allerdings hat er mit dem ihm eigenen Charme eines schlecht gelaunten Türstehers oft genug Freund und Feind vergrätzt. Auch der jetzige Abgang war wieder einmal nicht sauber, sickerte über mediale Alleingänge durch und bescherte dem designierten Frontmann Martin Schulz keinen wirklichen Traumstart. Mit der Entscheidung für das Amt des Außenministers setzt Gabriel zudem ein deutliches Signal: Er will länger als die paar Monate, die bis zur Bundestagswahl bleiben, Deutschlands oberster Diplomat sein. Der Noch-SPD-Chef mag seine Prioritäten neu justiert haben, aber zur kurzfristigen Verlegenheitslösung macht er sich deshalb noch lange nicht. Außerdem entkoppelt er sich vom Wahlausgang: Das Außenamt könnte er sowohl in einer Großen Koalition als auch in anderen Konstellationen bekleiden. Gabriels Abgang passt zu seiner Amtszeit Was für Martin Schulz nicht gilt. Es gibt nicht wenige, die sagen, dass die SPD mit Gabriel die Wahl weggeschenkt hätte. Mag sein. Aber ob Schulz die glänzende Alternative ist? Er ist international bestens verdrahtet, hat im Gegensatz zu Gabriel zumindest ansatzweise Talent zum Volkstribun - und ist trotzdem in den Augen vieler vor allem ein EU-Funktionär. Im Jahr 2017 nicht die allerbeste Referenz, gegen die sich prächtig Wahlkampf machen lässt. Immerhin war er nie Mitglied eines Kabinetts Merkel. Das könnte Pluspunkte bringen. Ob das aber den Malus eines innenpolitisch weitgehend unbeschriebenen Kandidaten aufwiegt, ist damit noch lange nicht gesagt. Und somit ist der Einzige, für den sich die Dinge erst einmal verbessert haben, Sigmar Gabriel. Seine Einsicht in Notwendigkeiten war überfällig. Für die SPD hingegen ist nach wie vor so gut wie alles offen. Der Abgang des Chefs passt irgendwie zur gesamten Amtszeit: 20 Prozent plus X und auch nach Jahren keine echte neue Perspektive - das sieht nicht nur in altgriechischer Philosophie ziemlich trostlos aus.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485890 online@vrm.de

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