Börse Frankfurt am Mittag: DAX leicht im Minus, MediGene im Höhenflug

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Anleger halten sich noch mit Engagements zurück. Nach einem positiven Auftakt gibt der Dax inzwischen 0,17 Prozent ab auf 5.712,27 Punkte. Der MDAX büßt daneben 0,02 Prozent ein auf 7.595,79 Zähler. Der SDAX kann dagegen um 0,64 Prozent vorrücken auf 3.677,95 Stellen. Der TecDax gewinnt 0,50 Prozent auf 820,29 Punkte. Der Bund Future verliert 0,02 Prozent auf 122,64 Zähler.

Das deutsche Steueraufkommen war im Januar weiter rückläufig. Dies geht aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums (BMF) hervor. So lagen die Steuereinnahmen (ohne reine Gemeindesteuern) mit 36,02 Mrd. Euro um 7,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Wie in der Presse zu lesen war, wird Deutschland einen Teil der EU-Hilfen für das ins Trudeln geratene Griechenland beisteuern. Die Hilfen der übrigen Euro-Länder für das schuldengeplagte Griechenland könnten sich auf 20 bis 25 Mrd. Euro belaufen. Dabei werde der auf Deutschland entfallende Anteil an dem Hilfspaket bei etwa 20 Prozent (4 bis 5 Mrd. Euro) liegen.

Die Wall Street dürfte etwas fester eröffnen. Zur Stunde legen der Dow Jones Future 0,17 Prozent, der S&P 500 Future 0,10 Prozent und der Nasdaq 100 Future 0,26 Prozent zu. Konjunkturseitig dürfte im weiteren Handelsverlauf der Chicago Fed Index für Aufsehen sorgen.

Spitzenreiter im DAX ist die Commerzbank mit einem Plus von 2,8 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei gewinnen Salzgitter 1,6 Prozent und Volkswagen 11, Prozent. Der Technologiekonzern Infineon gab bekannt, dass er und seine Tochter Infineon Technologies North America am 19. Februar bei der US International Trade Commission (ITC) eine Patentklage gegen den japanischen Speicherchip-Hersteller Elpida Memory eingereicht haben. Infineon beschuldigt Elpida, DRAM-Halbleiter und andere Produkte in die USA zu importieren und für den Verkauf in den USA zu fertigen, die vier Patente von Infineon zu Halbleiterfertigung, Prozesstechnologien und Fertigungsabläufen zur Chipherstellung verletzen, hieß es. Infineon legen 0,7 Prozent zu. Leicht grüne Vorzeichen bestimmen das Bild bei RWE . Die zu dem Energieversorger gehörende Tochter RWE Innogy investiert in ihren zweiten Onshore-Windpark in Italien. Der Windpark Ururi werde mit einer Leistung von 26 MW ca. 20 km südöstlich von der Küstenstadt Termoli in der Region Molise entstehen. Die T-Aktie liegt knapp im Minus. Einem Pressebericht zufolge arbeitet die Deutsche Telekom an einer neuen "Strategie 2.0", mit der dem Konzern neue Perspektiven eröffnet werden sollen. Ferner werden die Bonner am kommenden Donnerstag bei der Vorstellung der Geschäftszahlen voraussichtlich das Erreichen der leicht nach unten revidierten Ziele für 2009 verkünden. Zudem werde für 2009 mit einer stabilen Ausschüttung gerechnet. Weitergeführt werde auch der Sparkurs bei der Deutschen Telekom: Wenn die Festnetztechnik im Jahr 2014 umgestellt wird, werden mit einem Schlag 10.000 bis 20.000 Arbeitsplätze überflüssig, hieß es. Der Autobauer BMW (-0,7 Prozent) will seine Pensionsrisiken der britischen Tochtergesellschaft an die Deutsche Bank (-0,2 Prozent) auslagern. Presseangaben zufolge werde die Deutsche Bank demnach Pensionsverpflichtungen im Gesamtwert von 3 Mrd. Britischen Pfund übernehmen. Die Aktie der Deutschen Lufthansa, deren Piloten heute in einen viertägigen Ausstand getreten sind, liegt am Indexende mit 1,9 Prozent hinten.

Im MDAX können SGL CARBON an der Spitze um gut 2 Prozent vorrücken. Dahinter folgen BAUER mit +2 Prozent und ElringKlinger mit +1,7 Prozent. Bilfinger Berger sacken als Schlusslicht um knapp 6 Prozent ab. Der Foto-Dienstleister CeWe Color hat seine Ertragsziele in 2009 übertroffen. Zudem rechnet man mit einer Ergebnisverdopplung für 2010. Das Vorsteuerergebnis (EBT) stieg im vierten Quartal um 97 Prozent auf einen Rekordwert von 15,2 Mio. Euro. Der Umsatz legte um 6,7 Mio. Euro auf 127,4 Mio. Euro zu. Das Nachsteuerergebnis war mit 6,7 Mio. Euro nach 7,0 Mio. Euro im Vorjahr fast unverändert. Die Aktie sticht im SDAX mit einem Zuwachs von über 6 Prozent hervor.

Der Biotechnologiekonzern MediGene und Teva Pharmaceutical (Teva Pharmaceuticals Industries) haben einen Lizenz- und Liefervertrag für die Belieferung und Vermarktung der Veregen-Salbe in Israel abgeschlossen. Teva werde zudem für das Zulassungsverfahren in Israel verantwortlich sein. MediGene erhalte bei erfolgreichem Abschluss des Zulassungsverfahrens eine Einmalzahlung und werde zusätzlich an den zukünftigen Produktumsätzen beteiligt sein. MediGene gewinnen im TecDAX mehr als 5 Prozent. AIXTRON legen annähernd 2 Prozent zu. Der Technologiekonzern hat seine ehrgeizigen Produktivitätsziele bei Epistar mit dem neuen AIXTRON-Anlagentyp G5 erreicht. Verglichen mit Vorgänger-Systemen konnte der Durchsatz bei gleichzeitig hoher Qualität mehr als verdoppelt werden, hieß es. Conergy verlieren als Schlusslicht 3,5 Prozent.

DAX: 5.712,27 (-0,17 Prozent) MDAX: 7.595,79 (-0,02 Prozent) SDAX: 3.677,95 (+0,64 Prozent) TecDAX: 820,29 (+0,50 Prozent) (22.02.2010/ac/n/m)